REUTLINGEN. »Sieben Sekunden« dauert es, bis ein abgeschossener Bomberpilot im Feindesland am Boden aufschlägt. Sieben Sekunden, aus denen der Autor Falk Richter 2003 eine ursprünglich für vier bis acht Sprecher gedachte Textcollage gemacht hat. In die Gedankenfetzen des Piloten mischen sich Stimmen von Erzählern, Opfern, Tätern, Familienmitgliedern. Ein Assoziationsgewebe über den Krieg, über das anonyme Töten, den tödlichen Knopfdruck Kilometer über Menschen, von denen man nichts weiß. Das alles wird, quasi als Rahmenhandlung, von einer Journalistin einem Sender als Reportage angeboten – bei dem sie nur auf gelangweiltes Desinteresse stößt.
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