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Schwäbische Elektroparty mit Dodokay und Elektrokowski im franz.K

Dass schwäbische Sprüche und elektronische Clubmusik reif sind für eine Synthese, stellte sich ausgerechnet auf Ibiza heraus. Nun stellten Dodokay und Elektrokowski das Ergebnis im franz.K vor. Obwohl einer der Titel »Ondertitel Armageddon« hieß, war es lediglich die Technik, die kurz mal unterging.

Schwäbische Sprüche, clubbige Projektionen: Dodokay beim Auftritt mit Elektrokowski.
Schwäbische Sprüche, clubbige Projektionen: Dodokay beim Auftritt mit Elektrokowski. Foto: Melissa Kaiser
Schwäbische Sprüche, clubbige Projektionen: Dodokay beim Auftritt mit Elektrokowski.
Foto: Melissa Kaiser

REUTLINGEN. Am Samstagabend lud der Reutlinger Kult-Komiker und Mundart-Sprecher Dodokay zu einem Konzert mit der Band Elektrokowski ein. Mit Alben Namen wie »Laser« und »Sprühregen auf Rügen« spielt Stefan Grabowski, der Sänger der Band, schon seit Mitte der 2000er-Jahre mit Marcus Perst am Schlagzeug, Samuel Dinkel am Bass und seit letztem Jahr mit Nikola Jeremic als Profi am Synthesizer.

Bei einem Ibiza-Besuch Dodokays wurde dieser wieder auf die Musik Elektrokowskis durch seine Playlist aufmerksam, weil diese bei einem ihrer Songs Einspieler von Kuhn wie »Kannsch des grad nommal sage« eingeschoben hatten. Nachdem Dodokay auf die Band zuging, fügte sich dann das Projekt zusammen. Die Kollaboration nahm 2022 Fahrt auf und das gemeinsame Album wurde nun am 4. Mai im franz.K vorgestellt. Die Release-Party wurde ein voller Erfolg. Das bunt gemischte Publikum tanzte beherzt und sang leidenschaftlich zu Songs wie »Abnormaler Dancer«, »I muss weg« oder auch »Wo I ben isch Club« mit. Das Warm-up mit den DJs Chamelio 3000 und Mary zeigte offensichtlich seine gewünschte Wirkung.

King Charles III. wippt mit

Abgerundet wurde das Elektro-Spektakel von individuell gestalteten Visuals, welche die Musik virtuell mit einem Projektor untermauerten. Da passierte es dann, dass selbst ein König Charles III. den Kopf zum Songtitel »Ondertitel Armageddon« mitwippte. Auch Live-Übertragungen der Bandmitglieder und Dodokay wurden so virtuell miteingebaut. Der atmosphärische Hintergrund wurde zudem von einer Nebelmaschine und stets wechselnden Lichtern verstärkt.

Vor allem der erste gemeinsame Song der Künstler, »I muss weg« vom neuen Album, ließ den gesamten Saal beben, nicht nur wegen der basslastigen Anteile des Liedes. Durchweg lässt sich feststellen, dass Elektroskowski gerne mit Anleihen an den Synthie-Pop in ihrer Musik arbeiten, was ihr zusätzlich einen eigenen Charakter verleiht.

Clubatmosphäre mit Dialekt

Tatsächlich wird jeder Song des neuen Albums in den zwei Stunden Spielzeit einmal gefeiert und bejubelt. Mit zwei Zugaben rundeten Elektrokowski und Dodokay ihr tanzfreudiges Set-up in ihrer Release-Party ab. Hier wurde noch einmal das gemeinsame Songprojekt gewürdigt sowie passenderweise der Titel »Wo I ben isch Club« zusammen mit der Sängerin Esra.

Trotz kurzer Technikprobleme dürfte hier jeder auf seine Kosten gekommen sein. Dodokay scherzte noch, er hoffe, die Presse sei schon weg und habe diese Technikfehler deshalb nicht mitbekommen. Doch zum Glück war man noch vor Ort, um für das furiose Finale anwesend zu sein.

Aftershowparty im Foyer

Der Abend endete mit einer Aftershowparty mit den DJs von Kollektiv:Tanzbar im Foyer des franz K. Es bleibt zu hoffen, dass weitere gemeinsame Live-Auftritte folgen werden.

Davon abgesehen kann man Dodokays schwäbische Sprüche auch in seinem Comedy-Soloprogramm »I bin's selber« erleben. Das läuft noch bis April 2025. (GEA)