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Aktuell Rettet die Bühne

Rund 50.000 Euro bei GEA-Spendenaktion eingegangen

Die nun zu Ende gegangene GEA-Aktion »Rettet die Bühne – Hilfe für Künstler« hat große Resonanz gefunden

Viele GEA-Leser haben für Bühnenkünstler gespendet, die derzeit wegen Corona nicht auftreten können.  FOTO: KOZLIK-MOZLIK/ADOBE
Viele GEA-Leser haben für Bühnenkünstler gespendet, die derzeit wegen Corona nicht auftreten können. FOTO: KOZLIK-MOZLIK/ADOBE STOCK
Viele GEA-Leser haben für Bühnenkünstler gespendet, die derzeit wegen Corona nicht auftreten können. FOTO: KOZLIK-MOZLIK/ADOBE STOCK

REUTLINGEN. Als Anfang November ein zweiter Lockdown fällig wurde, war klar: Erneut gehören die freien Kulturschaffenden zu den Hauptbetroffenen, weil sie jede Auftrittsmöglichkeit verlieren. Darauf wollte der GEA mit der Aktion »Rettet die Bühne – Hilfe für Künstler« reagieren. Spenden von GEA-Lesern sollten betroffenen Bühnenkünstlern der Region zumindest einen Teil ihrer Ausfälle kompensieren. Zugleich war es eine Möglichkeit, auf diesem Weg den von den Bühnen Ausgeschlossenen zu signalisieren: Wir haben euch nicht vergessen!

Das Ausmaß an Hilfsbereitschaft und Solidarität gegenüber den freien Kulturschaffenden, das mit dem Start der Aktion am 11. November im GEA ankam, hat uns dann aber doch überrascht. Von Beginn an wanderten täglich oft mehrere Tausend Euro aufs Spendenkonto. Leser riefen uns an und unterstrichen, wie notwendig sie diese Aktion finden. Eine Leserin schickte uns als Ansporn ein originelles Gedicht.

Den genauen Schlussstand können wir im Moment noch nicht nennen, weil noch nicht alle Spenden verbucht sind. Zuletzt ging die Summe aber deutlich in Richtung 50 000 Euro. Knapp 20 Bühnenkünstler aus den Kreisen Reutlingen und Tübingen haben sich auf unseren Aufruf hin gemeldet und um Unterstützung gebeten. Sie decken das ganze Spektrum des Bühnenschaffens ab. Kabarettisten sind darunter und Figurentheaterspezialisten, Schauspieler, Rockmusiker, Theater-Allrounder, Singer-Songwriter. Manche sind als professionelle Clowns unterwegs, andere pflegen das Schlager-Genre. Manche sind auf den Bühnen der Kulturzentren zu Hause, andere haben sich auf Auftritte bei Hochzeiten, Familien- und Firmenfeiern spezialisiert. Wieder andere sind vor allem auf Großveranstaltungen wie Gartenschauen oder Kulturnächten unterwegs. Die Spanne ist enorm und gibt einen Begriff von der Vielfalt und dem Reichtum der regionalen Kulturszene.

Berührende Gesten

Wir haben in dieser Zeit viele Gespräche geführt. Es gab berührende Gesten: So kündigten die Musiker der Württembergischen Philharmonie an, tausend Euro aus der Orchesterkasse für die notleidenden freischaffenden Kollegen zu spenden.

Es mussten auch schwierige Entscheidungen getroffen werden. Wir wollten Künstler unterstützen, die tatsächlich vorwiegend von ihrer Tätigkeit leben. Was ist noch »Hobby« und wo fängt der Haupterwerb durch Kultur an? Das ist nicht leicht zu entscheiden in einer Region mit einer reichhaltigen Szene an Amateurbands, die oft genug am Profiniveau anklopfen. Wir haben diskutiert, Kollegen hinzugezogen, um unabhängige Beurteilungen gebeten.

Schwierig auch die Entscheidung: Was ist »Bühnenkunst« und was nicht? Künstler, die bei Hochzeiten, Firmenfeiern und auf Gartenschauen mit ihrer Musik auftreten, haben wir in diesen Kreis gerechnet. Auch Naturführer und Stadtführer haben ein Publikum, vor dem sie auftreten, aber das war uns vom Begriff des Kulturschaffenden doch zu weit weg. Es war uns wichtig, mit unserer Aktion eine klar umrissene Gruppe zu fördern. Es war daher unvermeidlich, andere Gruppen von der Förderung zumindest bei dieser Aktion auszuschließen.

Das war für uns schmerzlich, denn auch andere Gruppen leiden unter der Coronakrise. Natur- und Stadtführer haben keine Aufträge, freischaffende Bühnentechniker haben keine Arbeit, bildende Künstler finden kaum Ausstellungsmöglichkeiten. Wir fanden es dennoch sinnvoll, die Aktion zunächst auf eine Gruppe zu konzentrieren, die besonders unter der Krise gelitten hat. Hätten wir alle eingeschlossen, wäre am Ende für keinen mehr nennenswert etwas übrig geblieben.

Was bleibt, ist ein riesiges Dankeschön. An die Künstler, die bereit waren, die Aktion mit Interviews und Video-Statements zu unterstützen. An alle, die gespendet haben. An alle, die den Bühnenkünstlern das Signal gesandt haben, dass sie weiter geschätzt werden – und dass wir es kaum erwarten können, bis es auf den Bühnen wieder losgeht. (GEA)

 

www.gea.de/videos