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Reutlinger Theater Die Tonne legt Elvis-Abend auf

Mit »Heartbreak Hotel« nähert sich das Reutlinger Theater Die Tonne dem Menschen Elvis Presley und seiner Musik an. Premiere ist am 2. Dezember.

Ausstatterin Katharina Kindsvater (hinten, von links), Regisseur Fridtjof Bundel und Regieassistentin Katharina Luetkens sowie d
Ausstatterin Katharina Kindsvater (hinten, von links), Regisseur Fridtjof Bundel und Regieassistentin Katharina Luetkens sowie die Elvis-Darstelller Chrysi Taoussanis und Daniel Tille (vorn) bereiten die Tonne-Produktion »Heartbreak Hotel« vor. Foto: Christoph B. Ströhle
Ausstatterin Katharina Kindsvater (hinten, von links), Regisseur Fridtjof Bundel und Regieassistentin Katharina Luetkens sowie die Elvis-Darstelller Chrysi Taoussanis und Daniel Tille (vorn) bereiten die Tonne-Produktion »Heartbreak Hotel« vor.
Foto: Christoph B. Ströhle

REUTLINGEN. Einfach mal so Elvis Presley auf die Bühne bringen, mit einem Schauspieler, der in die Rolle des King of Rock'n'Roll schlüpft? Das reichte dem Theater Die Tonne als Idee nicht, erschien den Verantwortlichen auch irgendwie vermessen. Nun bringt die Reutlinger Bühne mit »Heartbreak Hotel« einen Rock’n’Roll-Theaterabend mit Liedern von Elvis Presley heraus, der gleich vier »Elvisse« in einer Produktion vereinigt, dargestellt von Thomas B. Hoffmann, David Liske, Chrysi Taoussanis und Daniel Tille. Der aufstrebende Rockstar tritt da dem Leinwandhelden, dem Vergessenen und der müden Legende gegenüber. Premiere ist am Samstag, 2. Dezember, um 20 Uhr im großen Tonne-Saal.

Die Gefahr bei einer solistischen Darstellung sei, dass sie zu einer »Imitation, einem billigen Abklatsch von Elvis wird«. Mit dem gewählten Ansatz habe man die Möglichkeit, verschiedene Facetten dieser komplexen Künstlerpersönlichkeit zu zeigen, sagt Regisseur Fridtjof Bundel, der auch die musikalische Leitung hat. Für die Schauspielerin und die Schauspieler sei das die »Chance, Elvis zu spielen, wie er nie war«. Für das Publikum die Gelegenheit, »Elvis menschlich und menschelnd« zu erleben, wie Daniel Tille ergänzt, der den Text für die Uraufführung geschrieben hat.

Irgendwo im Nirgendwo

Schauplatz ist ein abgelegenes Hotel, irgendwo im Nirgendwo. Der Kalender zeigt den 16. August 1977 an, die Zeiger der Uhr stehen wie festgenagelt auf 13.30 Uhr - bekanntlich die Todesstunde von Elvis, jenes »Getriebenen und Suchenden«, der, wie es in der Ankündigung heißt, »zum Spielball öffentlichen Interesses wurde und früh seinen eigenen Dämonen erlag«.

Die vier Elvisse sind gefangen in einem Raum, der keine Türen hat. Und sie haben Klärungsbedarf. »Es gibt Momente, in denen sie einander Vorwürfe machen, in denen sie um die Wahrheit kämpfen, um die richtige Perspektive auf das, was geschehen ist. Auch Momente, in denen sie zusammen traurig sind. Wirklich alle Facetten, die man sich vorstellen kann«, sagt Schauspielerin Chrysi Taoussanis.

Bekannte Lieder und Leckerlis

Die Musik soll das Bindeglied an dem Abend sein. Hoffmann, Liske, Taoussanis und Tille werden alle ein Instrument spielen und singen. »Die bekannten Lieder und auch Leckerlis, die man eher noch nicht kennt«, so Tille. Zur Verstärkung sollen Joachim Gröschel am Schlagzeug und Daniel Sundy am Bass dazustoßen. Als Dramaturg hat Michel op den Platz mit am Konzept gefeilt, das Tanzcoaching hat Simona Semeraro übernommen. Ausstatterin Katharina Kindsvater will mit ihrem Bühnenbild eine drückende Stimmung unterstützen. Ein »Raum wie ein Gefängnis im Kitsch der 70er-Jahre« soll es sein. Alle Elvisse sollen das gleiche Kostüm tragen. »Es ist kein Jumpsuit.«

Das Stück soll bis zum 7. Januar 15 Mal aufgeführt werden, unter anderem am zweiten Weihnachtsfeiertag und an Dreikönig. An Silvester ist eine Doppelvorstellung angesetzt. (GEA)