STARZACH-BÖRSTINGEN. Von September 2019 bis Januar 2020 hatten Monika Golla und Frank Fierke die Kunstmuseums-Galerie in den Reutlinger Wandel-Hallen in ein pulsierendes Kunst-Labor verwandelt, mit vor Ort arbeitenden Gastkünstlern und Performances. Am Stammsitz in Starzach-Börstingen existiert dieses Kunst-Labor Eleven Artspace seit 2015. Jetzt scheint die weitere Arbeit gefährdet, nachdem die Mehrheitsfraktion im Gemeinderat namens »Zukunft Starzach« bei den Haushaltsberatungen durchgesetzt hat, dass die Betreiber mehr Miete zahlen müssen.
ZS-Fraktionschef Manfred Dunst hatte das damit begründet, die Vereine am Ort müssten für die Nutzung kommunaler Gebäude in der Regel mehrere Hundert Euro zahlen. Es gehe um Gleichbehandlung. Eleven Artspace nutzt das Alte Schulhaus bisher für eher symbolische 50 Euro im Monat.
Fierke und Golla waren jedoch 2015 von der Gemeinde extra geholt worden, um den leerstehenden Komplex zu beleben. Dieser hatte zuvor Jahre leergestanden, alle anderweitigen Versuche, das Gebäude einer Nutzung zuzuführen waren gescheitert. Bürgermeister Thomas Noé hatte zu bedenken gegeben, das Kunstzentrum könne abwandern, wenn man die Miete erhöhe, die ZS-Fraktion hielt jedoch an ihrer Forderung fest. Wie hoch genau die Mietsteigerung ist, war zunächst unklar.
Frank Fierke, einer der Leiter von Eleven Artspace, betonte, durch den Betrieb des Kunstzentrums werde das Gebäude erhalten, die Gemeinde brauche sich nicht um die Pflege der Außenanlagen zu kümmern. Zudem belebten Gastkünstler aus aller Welt bei ihren Arbeitsaufenthalten das Kulturleben und machten die Gemeinde bekannt. Je nachdem, welche Mietforderungen auf das Kunstzentrum zukommen, könne das Projekt Eleven Artspace in seiner Existenz gefährdet sein. Mehr zu dem Thema gibt’s in der GEA Donnerstagsausgabe. (akr)