REUTLINGEN. Der diesjährige Landeswettbewerb »Folk & World Music«, der bereits zum zwölften Mal im Zweijahres-Rhythmus stattfand, zeigte im franz.K einmal mehr, »dass die Jugendarbeit der baden-württembergischen Musikschulen Früchte trägt«, wie Organisator Peter Bernreuther betonte. Die Bandbreite der verschiedenen Musikbeiträge sei groß und das Niveau der auftretenden Gruppen habe sich »mit den Jahren kontinuierlich gesteigert«. Zwar war dieses Mal die Teilnehmerliste mit zwölf auftretenden Gruppen etwas kleiner als sonst, dafür war die musikalische Vielfalt mehr als beeindruckend: Zu hören gab es traditionell jiddische, mazedonische, rumänische, türkische, lettische, brasilianische, irische und griechische Musik, aber auch Merenque, Mambo, Samba, Jazz, Polka, Tango und Stubenmusik.
Nicht einfach war es daher für die vier Jurymitglieder Professor Dr. Hermann Wilske (Präsident des Landesmusikrats), Jutta und Albrecht Haaf (Gruppe Freiburger Spielleyt) sowie Andreas Kümmerle (Musikschule Schwäbisch Gmünd), die Gewinner zu ermitteln. Die Juroren entschieden sich für eine salomonische Lösung und lobten zu den vier Hauptpreisen einen zusätzlichen Sonderpreis aus. Über den konnte sich das Apamate Ensemble aus Steinen freuen. Das Gitarrentrio unter der Leitung von Rafael Lobo konzentrierte seinen Vortrag auf orientalisches und lateinamerikanisches Liedgut, darunter auch einen Merenque.
Traditionelles neapolitanisches Lied
Die vier Hauptpreise wurden auf zwei Kategorien aufgeteilt. Bei den unter 18-Jährigen holte sich das Ensemble Variabile der Musikschule Freiburg unter der Leitung von Volker Rausenberger den mit 500 Euro prämierten zweiten Preis. Die Gruppe überzeugte nicht nur durch ihre instrumentale Vielfalt, sie knüpfte auch einen virtuosen Teppich aus jiddischen und mazedonischen Liedern. Für den ersten Preis, den sich die Gruppe Spinning Earth von der Jugendmusikschule Backnang sicherte, gab es insgesamt ein Preisgeld von 800 Euro. Unter anderem präsentierte die Band ein traditionelles neapolitanisches Lied und zwei von Gruppenleiter Andrey Lebedev komponierte Songs mit osteuropäischem Flair, arrangiert als Samba-Remix.
Für die Altersgruppe über 18 Jahre stellten sich insgesamt acht Gruppen dem Wettbewerb. Der erste, mit 1.000 Euro ausgelobte Preis ging an die Gruppe BBM (Badische Bratwurschtmusig), die mit fünf Geigen, Kontrabass und der Stairischen Harmonika eine ganz eigene Visitenkarte abgab. Das Septett aus Kirchzarten spielte Musik aus Irland, Schweden, aber auch aus Bayern, Schwarzwald und Schwaben und hat mit der erst siebenjährigen Geigerin Felizitas die jüngste Musikerin des Wettbewerbs in ihren Reihen. Eine Gruppe der Stuttgarter Musikschule sicherte sich den mit 700 Euro prämierten zweiten Platz: Salsa pa´ti unter der Leitung von Branko Arnsek präsentierten in der Besetzung Piano, Kontrabass, vier Perkussionisten, vier Bläser und Gesang Umarrangiertes von Cole Porter und Compay Segundo, aber auch einen selbst komponierten Mambo.
Preisträgerkonzert zum Abschluss
Alle fünf auftretenden Gewinnerbands, die beim finalen Preisträgerkonzert nochmal jeweils zwei Stücke zum Besten gaben, erhielten vom Publikum viel Beifall. Gesponsert wurden die Hauptpreise vom Landesmusikrat, der Ravensburger Pill Mayer Stiftung und der Reutlinger Beutel-Launer Stiftung. (GEA)