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Heute der Hort moderner Schreckensbilder

BERLIN. Unter den Gummibaum legt sich Moos, der PC wird von Lianen verschlungen und der Telefonhörer ist zum Knochen mutiert: Im tropischen Büro wuchert Natur aus allen Fugen. Die Kunstinstallation der Schweizer Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger gehört zu einer großen Ausstellung im Martin-Gropius-Bau, die von diesem Freitag an (bis 5. Januar) einen Blick auf die Tropen als Projektionsfläche für die Sehnsüchte und Ängste »zivilisierter« Gesellschaften wirft. »Ansichten von der Mitte der Weltkugel« - unter diesem Titel zeigen das Goethe-Institut und Berlins Staatliche Museen 280 alte und neue Kunstwerke aus den Regionen zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis. Bei den früheren Stationen in Brasilia und Rio de Janeiro hatten mehr als eine halbe Million Menschen die Tropen-Schau gesehen. Als exotische Fundstücke bebildern viele Werke aus Europa, Asien, Ozeanien und Amerika auf den ersten Blick tatsächlich das Klischee der Tropen als Hoffnungs- und Schreckensort der westlichen Zivilisation. Die Geister, Götter und Gestalten etwa aus dem alten Mexiko oder der Südsee verbindet die Ausstellung mit Videos über die Zerstörung des Urwalds und großformatigen Bildern von Fotokünstlern wie Andreas Gursky und Thomas Struth zu einem großartigen Panorama. Vierzig zeitgenössische Künstler aus 15 Ländern haben sich mit ihren Arbeiten an der Ausstellung beteiligt.

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