REUTLINGEN. Als Trio Déjà Vu haben Konstanze Felber (Violine), Gabriel Faur (Violoncello) und Maciej Szyrner (Klavier) vor ein paar Jahren für ihre Debüt-CD mit Antonín Dvoráks Dumky-Trio und Arthur Footes Klaviertrio op. 5 viel Lob eingeheimst. »Grandios musizierte Gegenüberstellung! 5 Sterne für Repertoirewert, Klang und Interpretation« war etwa in »ensemble - Magazin für Kammermusik« zu lesen.
Der Auftritt von Gabriel Faur und Maciej Szyrner in der »Tafelmusik«-Reihe im Reutlinger Pappelgarten zeigte am Montag, dass der Cellist und der Pianist auch als Duo gut harmonieren. »Romantik ohne Grenzen« war an dem Abend geboten. Was auch eine äußerst lohnenswerte Entdeckung - Ciprian Porumbescus Ballade für Violine und Orchester - einschloss, hier dargeboten auf Cello und Klavier. Berührend, wie Faur und Szyrner im Werk des rumänischen Komponisten (1853-1883) die Poesie und bittere Nostalgie zum Leuchten brachten, das Liedhafte und den Tanz, eingebettet in eine ruhevolle Melancholie. Szyrner legte immer wieder eine gewisse Schwere in die Akkorde, wohingegen Faur auf seinem Cello in einem Anflug von Leidenschaft schon auch mal virtuos in höchste Höhen stürmte. Am Ende aber waren es die leisen Töne, das sanfte Verklingen, die besonders beeindruckten.
Leicht und sanft
Begonnen hatte der Abend mit Mozart. Mit einer Violinsonate, bei der das Cello anstelle der Geige eine gute Figur machte. Das schnelle Umschalten zwischen Sanglichkeit und Verve klappte wunderbar. Ebenso das einander Necken, Anstacheln und Beflügeln und, im langsamen Satz, das Leichte und Sanfte, die zarte Lyrik des Moments.
Faur, Solocellist des Nationaltheater-Orchesters Mannheim, und Szyrner, Reutlinger Konzertpianist, Kammermusiker, Dirigent und Musikpädagoge, legten ihre Ausdruckskraft auch in die Sonate für Klavier und Violoncello a-Moll op. 36 von Edvard Grieg. Ein effektvolles und für beide Partner dankbares Werk. Raunend im Klavier, kantabel und expressiv im Cello. Wobei in der Reprise des Kopfsatzes das Klavier energisch die Führung übernahm. Toll war zwischen zartem Anfang und ebensolchem Ende die rhapsodische Geste im Andante gestaltet. Im Finale warteten die Musiker mit sehnsüchtigen und tänzerisch-kapriziösen Klängen auf.
Mit Sergei Rachmaninows Romanze »Don't Sing, My Beauty« als Zugabe klang der Abend seelenvoll und versonnen aus. Das Publikum applaudierte begeistert. (GEA)