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Güterzug imponierte

REUTLINGEN. Indianer, Skin, Totengräber und Kriegsopfer - Dea Lohers Stationendrama »Adam Geist« fordert von Klaus D. Mund große Wandlungsfähigkeit. Vor allem seine außerhalb jeglichen Klischees angesiedelte Verkörperung des mediokren Neonazis hat Klasse. Der Kölner Schauspieler spielt derzeit erstmals an der Tonne. Dafür kam der Kontakt über seinen Schauspielschul-Kollegen Ralf Stech zustande. Und weil der Name Tonne in Theaterkreisen einen guten Klang habe, wie Klaus D. Mund versichert, sei er gerne für diese eine Produktion nach Reutlingen gekommen. Er lebt am Medienstandort Köln und nutzt das breite Betätigungsfeld für Schauspieler, steht fürs Fernsehen (»Der Clown«, »Die Kumpel«) und fürs Kino vor der Kamera, ist Hörspiel- und Synchronsprecher und macht auch bei Schulungsfilmen beispielsweise für die Post mit. »Ich definiere mich nicht allein über die Bühne«, bekräftigt er: »Das ist nicht mehr zeitgemäß«. Der Schauspielerberuf war eine »Herzensentscheidung«, erzählt er. Kurz vor dem Ende - es fehlten noch zwei Scheine - hat er sein Wirtschaftsstudium geschmissen und ist zur Schauspielschule gewechselt. »Man wird nicht aus rationalen Gründen Schauspieler«, weiß er. Die Liebe zum Theater ergriff ihn sozusagen auf den ersten Blick. Er musste als Schüler »Andorra« lesen und im Kölner Schauspielhaus anschauen. In der Vorstellung sei er eingeschlafen und aufgewacht, als ein Güterzug auf die Bühne fuhr. Das habe ihm dermaßen imponiert - was das Theater alles kann! - dass er ihm seither verfallen sei. Am Sonntag ist die letzte »Adam Geist«-Aufführung in der Tonne in dieser Spielzeit (Wiederaufnahme im Herbst). Klaus D. Mund hat dann ein Engagement in einer Produktion der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam und einen Vorsprechtermin in Bremerhaven für ein Weihnachtsstück. Wenn Letzteres nicht klappt, will er sich einen alten Wunsch erfüllen und für Kinder eine Lesung der Weihnachtsgeschichten von Astrid Lindgren erarbeiten. (can)

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