REUTLINGEN. Hansjörg Hummels 65. Geburtstag liegt schon eine Weile zurück, aber er hat immer noch Folgen. Etwa die sehenswerte Ausstellung in der Stadtbibliothek, die dem Naturfreund Hummel gilt, der seine Fundstücke aus Holz und Stein in einer Weise präsentiert, dass sie Symbolkraft, ja eine spirituelle Dimension annehmen. Oder jetzt dieses Sonderkonzert in der Volkshochschule, das die Musikschule ihrem langjährigen Leiter gewidmet hat. Geehrt wurde vor zahlreichem Publikum der Komponist Hansjörg Hummel. Mit Beispielen aus seiner Kammermusik, vorgetragen von ehemaligen Kollegen und von Schülern der Musikschule. Das auf hohem Niveau gestaltete Porträt des Komponisten wurde zur Visitenkarte für die künstlerische Leistungsfähigkeit der Musikschule mit ihrer Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden; darüber hinaus bedeutete der Abend eine Abrundung und die musikalische Krönung des »Hummel-Jahres« in Reutlingen. 32 Jahre lang hat »HH« die Musikschule geleitet. Hat sie »zur Blüte gebracht« und »grandiose Erfolge« erzielt, wie es Dr. Ulrich Bausch, Geschäftsführer der Schule, in seinem Grußwort ausdrückte. Karin Hurle, die jetzige Leiterin, sprach von des Komponisten Freude am Klang und davon, dass er Musik für den Menschen geschrieben habe. Das originellste Grußwort kam schriftlich von Karl Michael Komma, dem einstigen Lehrer Hummels in Stuttgart. Anne Munding las das launige Reimgedicht vor. Hummels Musik ist spielbar. Fantasievoll. Spannend. Unterhaltsam. Sie geht von Klang und Rhythmus aus. Von Bewegung und Farbe. Sie ist verständlich. Menschenfreundlich. Überhaupt nicht kopflastig. Eher von Herzen kommend. Mit Maßen modern. Und gerade deswegen ein Schlüssel für die moderne Musik. Mitunter spricht auch der Pädagoge bei dem Komponisten Hummel ein Wörtchen mit. Sein Rondo in D wirkt tänzerisch beschwingt. Andrea Wagner, Violine, und Rebecca Zirngibl, Klavier, haben dieses Werk attraktiv und mit feiner Gewichtung von Rhythmus und Kleinmotivik musiziert. Barocke Spielfreude tönt aus dem »Divertimento im alten Stil« herüber. Die temperamentvolle, präzise und im langsamen Satz tonschön ernste Wiedergabe durch Dorothee Hirschmann, Oboe, und Michael Schirmer, Klavier, machte den Charme dieses Divertimentos lebendig.
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