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Ex-Universitätsmusikdirektor Alexander Šumski mit 88 Jahren gestorben

27 Jahre lang war er Universitätsmusikdirektor: Alexander Šumski wurde für seine Kompetenz gerühmt, für seinen autoritären Probenstil gefürchtet. Jetzt starb er 88-jährig. Große Verdienste erwarb er sich als Musik-Wiederentdecker.

Der ehemalige Universitätsmusikdirektor Alexander Sumski auf einem Porträtfoto.   FOTO: PRIVAT
Der ehemalige Universitätsmusikdirektor Alexander Sumski auf einem Porträtfoto. FOTO: PRIVAT
Der ehemalige Universitätsmusikdirektor Alexander Sumski auf einem Porträtfoto. FOTO: PRIVAT

TÜBINGEN. Der ehemalige Tübinger Universitätsmusikdirektor Alexander Šumski ist nach Angaben seiner Frau mit 88 Jahren gestorben. Der in Rumänien geborene Šumski war von 1972 bis 1999 Universitätsmusikdirektor in Tübingen. 1933 im rumänischen Timi oara geboren war er 1972 vor der Diktatur Ceau escus in den Westen geflohen.

Šumski leitete das Universitätsorchester und gründete 1973 den Uni-Kammerchor Camerata Vocalis. Mit beiden Ensembles glänzte er in Tübingen wie bei Tourneen. Solisten wie Gerhard Oppitz oder Anne-Sophie Mutter musizierten mit den Ensembles. Šumski geriet jedoch immer wieder in die Kritik wegen seines autoritären Probenstils. Nach dem Wurf eines Schlüsselbunds wurde sein Verhalten in der Presse diskutiert.

Dennoch war Šumski ein unermüdlicher Nachwuchsförderer. In Reutlingen leitete er die Konzertreihe »Forum Junger Interpreten« an der Kreissparkasse. Große Verdienste erwarb er sich für die Wiederentdeckung der oberschwäbischen Klostermusik. Er holte Hunderte Kompositionen vergessener Komponisten an den Klöstern in Zwiefalten oder Rot an der Rot ans Licht, führte die Stücke auf und sorgte für CD-Aufnahmen. (GEA)