HAYINGEN-WIMSEN. Wenn Ela Steinmetz an ihren Auftritt in der Wimsener Mühle zurückdenkt, gerät die Sängerin und Songschreiberin der Gruppe Elaiza ins Schwärmen: »Das war einer der schönsten Auftritte, den wir je hatten!« Das historische Gebäude, die Nähe zum Publikum, die grandiose Natur – alles hatte gepasst beim Auftritt des Trios 2015 auf Einladung des GEA. Mit der Familie Tress, die hier das Restaurant Friedrichshöhle betreibt, habe sich eine intensive Freundschaft entwickelt, erzählt die Sängerin.
Am 7. April kommen sie wieder. Statt Akkordeonistin Yvonne Grünwald, die ausstieg, spielt nun die Multiinstrumentalistin Laura Zimmermann mit. Sie spielt neben Akkordeon auch Geige und wird dem Sound von Elaiza damit neue Facetten geben. Außerdem ist Gitarrist und Schlagzeuger Jan Listing dabei.
Es wird erneut ein akustischer Auftritt. Das passt zur Atmosphäre des urigen Gemäuers. Und es ist in Elas Sicht ein wohltuender Kontrast zu dem, was sonst in der Musikszene so Usus ist. »Alles wird am Laptop gemacht, wenn’s hoch kommt lädt man ein paar Musiker ins Studio ein«, ist ihre Erfahrung. Sie muss es wissen, ihr Arbeitsbereich ist ein Studio in Berlin, wo sie an Songs schreibt – für Elaiza, aber auch für andere Künstler und für ein Soloprojekt, das sie später vorantreiben will.
»Wir wollen zeigen, dass Popmusik auch anders klingen kann«, betont die Musikerin mit ukrainischen Wurzeln: handgemacht, mit richtigen Instrumenten. Der Trip nach Wimsen im Rahmen ihrer Akustik-Tour ist für sie ein Atemholen vom Großstadtstress. Der Musik wegen lebt sie in Berlin; aber so oft es geht, fahre sie ins Saarland, wo sie lange gewohnt hat. »Wimsen, das wird fast wie ein Heimkommen sein!«, freut sie sich.
Viele neue Songs
Jede Menge Songs seien entstanden, von ihr geschrieben und gemeinsam in der Band arrangiert. Sehr inspiriert habe sie eine lange Reise 2017 entlang der Westküste der USA. Von Kalifornien aus sei sie dabei bis nach Kanada gekommen. »Das war wichtig für mich, als absoluter Workoholic musste ich einfach mal raus.« Die grandiose Natur habe sie zu neuen Songs angeregt, auch Hollywood hat sie ein Lied gewidmet. Die Spaltung des Landes durch den Präsidenten Donald Trump habe sie deutlich gespürt. Sie habe Wähler von ihm getroffen, aber auch viele, die ihr sagten: »Sorry for our President!«
Ob sich auch musikalisch mehr Amerika in den Songs niedergeschlagen hat? Man wird sehen. Der Stil von Elaiza ist ja ohnehin multinational und in alle möglichen Richtungen offen. Intim im Sound ist er – und doch oft auch tanzbar nach vorn gehend, wie Ela Steinmetz betont.
Nach der Akustik-Tour bis Ende April will man ein neues Album angehen. Das Konzert in Wimsen ist eine der ersten Gelegenheiten, die neuen Songs dafür zu hören. Ob das Album akustisch wird, ist noch nicht raus: »Wir sind spontan und schauen, wohin es uns treibt.« (GEA)
Elaiza: 7. April, 20 Uhr, Wimsener Mühle, Hayingen-Wimsen