REUTLINGEN. Schiller und Wedekind, Enzensberger und Rühmkorf: Es waren eindeutig die Aufmüpfigeren unter den Klassikern der Reimkunst, die beim musikalischen Rezitationsabend am Freitagabend in der Reutlinger Stadtbibliothek zu Wort kamen. Der freie Journalist und Autor Kurt Oesterle, bekannt vor allem durch seinen Roman "Der Fernsehgast", hatte die Gedichte zusammengestellt. Eine ganz persönliche Auswahl, unorthodox und gerade deshalb reizvoll. Klassisches Bildungsgut wie Schillers "Ring des "Polykrates" traf auf glühende Liebesrlyrik etwa von Else Lasker-Schüler; moralisch Mahnendes wie Conrad Ferdinand Meyers "Chor der Toten" auf Bitter-Ironisches wie Kästners Helden-Abgesang "Der Handstand auf der Loreley". Oder gar auf Schlüpfriges von Heinrich Heine: Der erörterte mit spitzer Feder, warum der liebe Gott dem Menschen von manchen Organen zwei, von manchen aber nur eins zur Verfügung gestellt hatte - nicht zuletzt am Exempel eines männlichen Mehrzweck-Organs.
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