KIRCHENTELLINSFURT. Die Bundesgartenschau 2039 in allen Echazgemeinden, vom Ursprung in Honau bis zur Mündung in den Neckar? Das ist auch für Kirchentellinsfurt eine angenehme Vorstellung. An der Machbarkeitsstudie will sich die Gemeinde gern beteiligen. Der Beschluss dazu im Gemeinderat fiel am Donnerstag einstimmig.
»Die Echaz – das ist bei uns ein technisches Bauwerk«, sagt Ortsbaumeister Martin Lack, wenn man ihn nach dem aktuellen Zustand fragt. Der Bach fließt zwar durchs Dorf, es gibt allerdings keine Ecke, die zum Aufenthalt am Ufer einlädt. Nur dort, wo die Echaz in den Neckar mündet – gegenüber des künstlichen Seitenarms – finden Spaziergänger den Anblick reizvoll.
»Kirchentellinsfurt würde profitieren«, sagt Bürgermeister Bernd Haug. Die Vernetzung mit den Nachbarn neckaraufwärts, die Chancen auf eine ansprechende Gestaltung: »Das ist schon enorm«, betont der Rathauschef und lobt Reutlingen für den Impuls.
»Die Echaz – das ist bei uns ein technisches Bauwerk.«
Im Rat war schnell klar: Die 9.500 Euro für den Kirchentellinsfurter Anteil – vier Prozent der Gesamtsumme – halten alle für gut angelegtes Geld. Etwas Vergleichbares würde man für diesen Betrag nicht bekommen, wenn man eine Studie in Auftrag geben würde, vermutet Werner Rukaber (SPD). »Da macht man garantiert keinen Fehler.« Selbst wenn man bei der Vergabe der Gartenschau leer ausgehe, seien die Ergebnisse der Studie von großem Wert.
Karl Eißler (FWV) war wie Rukaber und Marie-Luise Bausch (GAL) bei der gemeinsamen Info-Veranstaltung zur »Buga« und hat ebenfalls einen sehr positiven Eindruck gewonnen. Er sei erst skeptisch gewesen, gestand der FWV-Mann, habe dort aber festgestellt, dass das Zukunftsprojekt der Kommunen an der Echaz eine »richtig gute Sache« sei. Durch die Studie erhalte man eine Grundlage, mit der man auf alle Fälle weiterarbeiten könne. Marie-Luise Bausch hält Kirchentellinsfurt geradezu für prädestiniert. Neben der Echaz habe man als Gewässer ja auch noch den weithin bekannten Baggersee. Ihr Fazit: »Schade, dass die Gartenschau erst in 15 Jahren ist.«
Mit Interesse hat man in Kirchentellinsfurt vernommen, dass auch Eningen sich mit dem Gedanken trägt, zu den Echaz-Anrainern zu stoßen. Über einen eventuell neuen Stand konnte Bürgermeister Haug keine Angaben machen. Er vermutet aber wie das gesamte Gremium, dass die Kosten für die einzelne Gemeinde dann eher sinken würden.
»Schade, dass die Gartenschau erst in 15 Jahren ist.«
Fest steht: Die Beteiligung an der Machbarkeitsstudie heißt noch nicht, dass man sich nachher auf jeden Fall bewirbt. Aber das hängt auch vom Ergebnis der Studie ab. Und die Gartenschau ist längst nicht mehr eine Blumenschau, sondern eine treibende Kraft für die Wirtschaft. Viele Bürger haben sich in diesem Jahr in Mannheim einen Eindruck verschafft. Und Reutlingen profitiere heute noch von der Landesgartenschau 1984, heißt es in der Vorlage. (GEA)