Aktuell Kreis Tübingen

»Tübingen ist wie Hamburg«

EINTRACHT: Zum ersten Aufeinandertreffen der Kontrahenten kam es eine halbe Stunde vor Sitzungsbeginn. Einträchtig standen die Vier vor dem Landratsamt in der Doblerstraße, ließen sich vom Fotografen ablichten und statteten Amtsinhaber Albrecht Kroymann einen Besuch ab. Alle gaben sich gelassen. Joachim Walter: »Noch hat's keine Blechschäden gegeben.«

ZAUNGAST: Unter denen, die sich als Wahlbeobachter auf den Stehplätzen im engen Flur vor dem Sitzungssaal drängten, war der Reutlinger Finanzbürgermeister Thomas Reumann - allerdings weder in geheimer noch in offizieller Mission. »Ich bin rein privat hier«, versicherte er, »weil ich sowohl mit Hans-Erich Messner als auch mit Joachim Walter befreundet bin.« Eine beneidenswerte Lage, würden Optimisten sagen: Da konnte er nur gewinnen. Aber eben nur halb.

WIE HAMBURG?: »Interessante Parallelen« entdeckte Landrats-Kandidat Wolfgang Müller-Kallweit zwischen dem Kreis Tübingen und der Hansestadt Hamburg. Der passionierte Sportfischer fand, hier wie dort zeige sich Weltoffenheit - »besonders in Tübingen und Rottenburg«. Durch das Geraune der Kreisräte ließ sich Müller-Kallweit nicht beirren und fuhr fort: Hervorstechender Charakterzug der Menschen im Kreis Tübingen sei »Hilfsbereitschaft und spürbare Gelassenheit«.

BEOBACHTERIN: Fast drei Jahrzehnte war Alma Hämmerle im Kreistag. Am Mittwoch kam die ehemalige CDU-Rätin früh, um sich einen der knapp zwanzig Sitzplätze für Zuschauer zu sichern. »Das lässt mich nicht los«, bekannte die Tübingerin. Nach der Vorstellungsrunde war sie überzeugt: »Das sind hervorragende Kandidaten. Die Wahl würde mir schwer fallen.«

WARTEZEIT: Eva Kreuzberger und Sonja Messner fieberten im Saal mit ihren Ehemännern mit und waren damit auf dem Laufenden. Doris Walter, Mutter von vier Kindern, war in Balingen geblieben und musste lange warten, bis sie das Abstimmungs-Ergebnis erfuhr: Gratulanten, Fotografen und Journalisten belegten den Sieger mit Beschlag. Der sagte zwar mal: »Ich würde gerne meine Frau anrufen«, kam aber nicht dazu, weil schon der nächste Frager vor ihm stand.

UNMÖGLICH: Eine Konstellation wie 2003 hätte es vor vierzig Jahren nicht gegeben. Als Landrat Zahr 1962 in den Ruhestand trat, hätte der Kreistag gerne den Ersten Landesbeamten Dr. Luib als Nachfolger gehabt. Ein so genannter »Kronprinzen-Erlass« machte dessen Kandidatur jedoch unmöglich. (-jk/pp)

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