REUTLINGEN/TÜBINGEN. Gefährliche Körperverletzung, Beleidigung, tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte – es ist eine lange Liste von Vorwürfen, die die Staatsanwaltschaft gegen einen 40 Jahre alten Reutlinger zusammengetragen hat. Am Dienstag im Schwurgerichtssaal des Tübinger Landgerichts gab sich der Mann ganz lammfromm. Was allerdings zwischen Februar und August 2018 hört sich allerdings alles andere als friedlich an.
Laut Anklage soll der 40-Jährige mehrfach seine Lebensgefährtin übel malträtiert haben. So soll er sie an einem Tag an einen Baum gefesselt und mit einem Kabel ausgepeitscht haben. Auch an anderen Tagen hat er die Frau, wie die Staatsanwaltschaft erklärt, in ihrer Wohung in Reutlingen aus nichtigem Anlass geschlagen und getreten.
Am 2. Mai 2018 eskalierte ein Streit an der Kasse eines Supermarktes. Der 40-Jährige bekam den Griesbrei nicht, den er wollte, und ging deshalb die Kassiererin verbal an. Als die Polizei später eintraf, beleidigte er die Streife mit nicht zitierfähigen Ausdrücken. Er wurde festgenommen, wehrte sich aber heftig dagegen, mit Händen und Füßen. Auch später in der Zelle randalierte er.
Inzwischen sitzt der 40-Jährige in der Psychiatrie. Er hat Probleme mit dem Alkohol und nahm regelmäßig Drogen. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte eine länger andauernde wahnhafte Störung sowie eine Persönlichkeitsstörung mit instabilen Anteilen. (GEA)