TÜBINGEN. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer sprach von einem Projekt der Superlative: Im Solarpark »Traufwiesen« wurden 15.045 Photovoltaik-Module, 23 Wechselrichter, drei Trafo-Stationen, eine Übergabe-Station und kilometerlange Stromkabel verbaut. Die Anlage, günstig am Umspannwerk Großholz gelegen, soll 8.800 Megawatt-Stunden Ökostrom liefern. Damit können im Jahr rund 2000 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden.
Es entwickle sich zur »Tradition, dass es Bindfäden regnet, wenn wir Solarparks einweihen«, flachste Palmer. Er begrüßte zahlreiche Bürgermeister-Kollegen, etwa, aus dem Kreis Tübingen, Thomas Hölsch (Dußlingen) und Jürgen Soltau (Kusterdingen), mit deren Gemeinden die Stadt Tübingen Kooperationen in Sachen Gewinnung erneuerbare Energien anstrebt. Die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden bei solcherart Projekten sei essentiell, sagte Palmer: »Hier im Kreis funktioniert es.«
Pilzzucht und Weidebetrieb
Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Tübinger Stadtwerke betonte, mit den beiden Solarparks »Lustnauer Ohren« und dem eben eingeweihten »Traufwiesen« sehe man entlang der B27 im Neckartal »einen großen und wichtigen Teil der Tübinger Energiewende.« Utz Remlinger, der stellvertretende Regierungspräsident, betonte, der Bau der Anlage sei so rasch gegangen, weil die Bundesregierung den Weg für schnellere Verfahren freigemacht habe.
Beim Solarpark »Traufwiesen« gingen Stadt und Stadtwerke einen neuen Weg: Neben Energiegewinnung achteten sich darauf, dass auch die Fläche unterhalb der Solarpaneele genutzt wird: Durch Pilzzucht und Weidebetrieb für Schafe. Darüber hinaus können die Paneele abgebaut werden, sollte das Regierungspräsidium grünes Licht für den Schindhau-Tunnel geben – aktuell stehen sie auf den dafür vorgesehenen Trassen. (GEA)