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Neuseeland-Attentäter überwies Mann aus Tübingen Geld

Ein Deutscher aus Tübingen soll von dem Mann, der in Neuseeland 50 Menschen beim Beten tötete, Geld erhalten haben.

Ein bewaffneter Polizist patrouilliert auf dem Gelände der Al-Nur-Moschee, die nach dem Terroranschlag wiedereröffnet wurde. Foto: AP/dpa
Ein bewaffneter Polizist patrouilliert auf dem Gelände der Al-Nur-Moschee, die nach dem Terroranschlag wiedereröffnet wurde.
Foto: AP/dpa

TÜBINGEN. Der Attentäter, der bei einem rassistischen Doppelanschlag auf zwei Moscheen in Neuseeland 50 Menschen getötet hat, hatte offenbar auch Beziehungen nach Tübingen. Das geht aus einem Bericht eines Beamten des Bundeskriminalamts (BKA) in der Innenausschuss-Sitzung des Bundestags am 3. April hervor.

Nach dem Angriff in Christchurch Mitte März prüft das BKA, welche Beziehungen der Täter nach Deutschland hat. Bei den Untersuchungen kam heraus, dass der Attentäter am 9. Mai 2014 von einem australischen Konto Geld auf das Konto eines Deutschen aus Tübingen bei einer belgischen Bank überwiesen hat. Grund für die Überweisung sei ein »Tauchlehrgang auf den Philippinen« gewesen.

Obwohl der Empfänger des Geldes polizeibekannt sei, gilt er laut BKA nicht als Unterstützer des Attentäters. »Dem Bundeskriminalamt sind derzeit keine belegbaren Verbindungen, Kontakte, Kennverhältnisse des Attentäters von Christchurch und möglichen Unterstützern zu rechtsextremen Personen oder Gruppierungen in Deutschland bekannt«, teilte die Behörde auf GEA-Anfrage mit. Wer der Mann ist, wieso er polizeibekannt ist, wozu das Geld wirklich verwendet wurde und wie viel transferiert wurde, wollte das BKA »zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mitteilen«.

Bei den Untersuchungen wurde außerdem festgestellt, dass der Attentäter im November 2018 mit seiner Kreditkarte ein Ticket zur Besichtigung von Schloss Neuschwanstein gekauft hatte.

Das BKA gab an, dass die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind. Allerdings laufe in Deutschland kein Ermittlungsverfahren gegen den Todes-Schützen. Bei den Überprüfungen handle es sich lediglich um eine »präventiv-polizeiliche Maßnahme«, sagte Pressesprecherin Britta Schmitz. (GEA)