DUSSLINGEN/GOMARINGEN. Am Karl-von-Frisch-Gymnasium in Dußlingen wurde die neue Radservicestation eingeweiht. Sie soll den Schulweg mit dem Rad attraktiver machen. Die Schüler des E-Team stellten die Station auf, die mithilfe der Stadtradeln-Preisgeldern der vergangenen vier Jahre bezahlt wurde.
Die gelbe Mini-Fahrradwerkstatt hatte bereits ihren ersten Einsatz: An Pauls Rennrad war die Luft draußen – natürlich durfte er schon vorab die integrierte Pumpe nutzen. Sie ist nun für alle nutzbar. Im Sekretariat liegt auch kostenloses Flickzeug bereit. Den Aktiven des E-Teams (E wie Energie, Entsorgung und Erde) geht es zum einen ganz konkret um die einfachere Reparatur der Fahrräder, zum anderen haben sie Wünsche für ihren Schulweg. »Unser Ziel ist es, das Radfahren zur Schule möglichst sicher und einfach zu machen« so Giulietta Wolf (13) vom E-Team, »denn dann können auch die Kleinen entspannt mit dem Rad fahren.«
Gomaringen als Vorbild
Am E-Day haben die E-Managerinnen und E-Manager aller Klassen die Problemstellen ihrer Radwegestrecken gesammelt. Die nach Dringlichkeit geordneten Verbesserungswünsche werden an die drei Bürgermeister des Gemeindeverwaltungsverbandes übergeben. Vorbild ist hier die Stadt Gomaringen, die im Dialog mit den Jugendlichen bereits viele Wünsche gesammelt hat. Insgesamt aber bedauern die befragten Schüler die bisher schleppende Umsetzung ihrer Anregungen. Dem stimmt ihr Lehrer, Gerd Weitbrecht zu: »Seit zwanzig Jahren unterrichte ich am Karl-von-Frisch-Gymnasium und seit zwanzig Jahren müssen die Gomaringer Schülerinnen und Schüler die letzten 150 Meter über einen Schotterweg zur Schule fahren. Vielleicht liegt es daran, dass dieser Abschnitt auf der Nehrener Gemarkung liegt?«
Eine große Motivation für das Engagement des E-Teams ist der Kampf gegen den CO2-Anstieg. "Jedes Mama-Taxi das nicht fährt, ist ein kleiner Beitrag gegen die Klimakatastrophe", meint Marlene Stahl (15). Sie freut sich über die positiven Reaktionen der Schulgemeinschaft auf Radstation und Transparente. Die älteren Schüler haben mehr den Blick auf die großen Zusammenhänge: "Uns ist natürlich klar, dass wir nur kleine Beiträge zusammenbringen" so Konstantin Fürtsch (17), "das CO2, das unsere drei Dörfer im Jahr einsparen, hauen die großen Klimakiller in drei Stunden raus. Wir fordern eine Klimaschutzpolitik für eine gerechte Zukunft für unsere und die folgenden Generationen» formuliert er mit klarem Anspruch an die Politik: «Die politischen Rahmenbedingungen müssen an den großen Stellschrauben drehen. Die großen CO2-Produzenten in Industrie, Verkehr, Heizung und Stromerzeugung müssen in die Pflicht genommen werden."
Fridays for Future-Fahne
»Hier auf’m Dorf können wir die Menschen erreichen« stimmt ihm Simon Weihing (17) zu, »aber im Berlin und Brüssel wollen wir auch gehört werden: Wir sparen unseren Anteil, jetzt müssen insbesondere die Großen in die richtige Richtung geschoben werden.« Im Schulhof weht neben den Transparenten eine »Fridays for Future«-Fahne, einige Schülerinnen und Schüler am KvFG sind wohl auch kräftig am Schieben. (eg)