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Aktuell Gemeinderat

Michael Renz ist Stimmenkönig in Gomaringen

Die Gomaringer haben es sich genau angeschaut, wem sie ihre Stimmen auf den Wahlzetteln geben. Gewonnen hat dabei deutlich die CDU. Sie hat nun fünf Sitze im Rat.

Wahl- statt Umkleidekabinen in der Gomaringer Kultur- und Sporthalle
Wahl- statt Umkleidekabinen in der Gomaringer Kultur- und Sporthalle Foto: Meyer
Wahl- statt Umkleidekabinen in der Gomaringer Kultur- und Sporthalle
Foto: Meyer

GOMARINGEN. Überraschung für Michael Renz. Der Landwirt und Feuerwehrmann ist mit 4.500 Stimmen ganz eindeutig der Stimmenkönig in Gomaringen. Damit hat er selbst den langjährigen SPD-Gemeinderat Friedhelm Haas überholt. Der Briefträger hatte in der vergangenen Wahl insgesamt 4.447 Stimmen auf sich vereinen können. In der aktuellen Wahl war er nicht mehr angetreten.

Mit einem derartigen Erfolg hatte Renz nicht gerechnet. »Ich muss wohl meinen Job nicht schlecht gemacht haben.« Pragmatisch und bodenständig: So beschreibt er sich und seine Fraktion. Das passe nach Gomaringen. »Hier war noch nie der Freidenkerort.« Renz freut sich nun auf eine Zusammenarbeit mit der CDU. Zusammen mit den Konservativen haben die Freien Wähler eine deutliche Mehrheit im Gemeinderat. »Darüber bin ich grundsätzlich froh.«

»Man wählt die, die man kennt - Daniel Leibßle, CDU«

Gefreut hat sich auch Daniel Leibßle (CDU) über das Wahlergebnis. Kein Wunder, er selbst hat mit 3.967 Stimmen das zweitbeste Ergebnis bekommen, insgesamt haben die Konservativen im Gomaringer Gremium mit 11,3 Prozentpunkten mehr deutlich zugelegt. Das verschafft ihnen nun zwei Sitze zusätzlich im Rat. Damit ist die CDU erstmals mit fünf Vetretern im Rat vertreten. Allerdings ist einer der amtierenden Gemeinderäte nicht mehr dabei: Thomas Schaper. Der Architekt wurde nicht wiedergewählt. Leibßle erklärt sich das mit den Mitkandidaten. »Wir hatten eine starke Konkurrenz.« Gabriele Häfele, Tobias Droste und Nadja Rensch sind alle drei im Ort gut bekannt. Für Leibßle hat das den Ausschlag bei den Wählern gegeben: »Man wählt die, die man kennt.«

Zufrieden ist Petra Rupp-Wiese (Grüne Liste). Das Gomaringer Wahlergebnis folgte nicht dem Bundestrend bei der Europawahl. Die Grünen verloren nur wenig: 1,4 Prozentpunkte mussten sie abgeben. »Wir halten uns seit mehreren Wahlperioden relativ stabil. Dem bundesweiten Trend haben wir etwas im Ort entgegengesetzt«, freut sich Rupp-Wiese. Auf der Liste der Grünen standen Anna-Kathrin Kehrer und Christian Winkler ganz oben. Die Wähler haben sich aber wieder für die zwei Altgedienten Rupp-Wiese und Hartmut Rombach entschieden. Mit dazu gekommen ist Elena Schreibauer. Sie hat mit 1.232 Stimmen nur zwei Stimmen mehr als Kehrer. Diejenigen, die sich mit einer Kandidatur auf den ersten Plätzen engagiert haben, sollen nun ins Tagesgeschäft miteinbezogen werden, kündigt Rupp-Wiese an.

Eher gedrückt ist die Stimmung bei der SPD. Die Sozialdemokraten haben knapp acht Prozentpunkte in Gomaringen verloren. Das sind zwei Sitze im Gemeinderat. »Die Wahlgewinner sind wir nicht«, sagt Maximilian Föll. Der Physikstudent ist aber durchaus zwiegespalten. Mit seinem eigenen Ergebnis sei er sehr zufrieden. Immerhin konnte er 2.129 Stimmen auf sich versammeln. Das bestärke ihn, weiterzumachen. »Ich habe Lust auf die kommenden fünf Jahre«, sagt der SPD-Gemeinderat. Die Verluste seiner Fraktion erklärt er sich mit dem allgemeinen Bundestrend. Außerdem seien allein mit dem Wegfall von Friedhelm Haas ein bis zwei Sitze für die SPD im Gemeinderat verlorengegangen. (GEA)

Die Gewählten

Gesamtergebnis vorläufig: Wahlberechtigte 6.976, Wähler 4.543 (65,1 Prozent), FWV 26.708 (37,4 Prozent), CDU 20.328 (28,4 Prozent), Grüne Liste 12.625 (17,7 Prozent), SPD 11.817 (16,5 Prozent)

FWV: Michael Renz 4.500, Kirsten Gaiser-Dölker 3.949, Stephan Walter 2.903, Günter Föll 2.522, Jochen Pflumm 2.085 (neu), Walter Junger 2.061, Martin Kuttler 3.141

CDU: Daniel Leibßle 3.967, Gudrun Bühler 2.692, Gabriele Häfele 2.511 (neu), Tobias Droste 2.103 (neu), Nadja Rensch 1.977 (neu)

Grüne Liste: Petra Rupp-Wiese 1.706, Hartmut Rombach 1.256, Elena Schreibauer 1.232 (neu)

SPD: Maximilian Föll 2.129, Daniela Diestel 1.626, Heinz Schuker 1.395 (neu)

Stockacher Ortschaftsrat: Christa Stöhr Stimmenkönigin

Im Gegensatz zu den Mössingern halten die Gomaringer  an der unechten Teilortswahl halten nach wie vor fest. Erst Anfang dieses Jahres stand das Thema auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Die kritischen Stimmen haben sich zuletzt gemehrt, aber letztendlich schloss  sich eine Mehrheit der Gemeinderäte dem Votum des Ortschaftsrats an. Der hatte dafür plädiert, die unechte Teilortswahl beizubehalten, um einen Sitz aus Stockach im Gemeinderat sicher zu haben. Martin Kuttler ist nun der Stockacher Vertreter im Gremium.

Jetzt sind die Ergebnisse da. Wie schon 2019 ist auch dieses Mal Ortsvorsteherin Christa Stöhr Stimmenkönigin. Allerdings nur ganz knapp. Nur eine Stimme trennt sie von Martin Junger. Insgesamt gibt es keine Neuerungen in dem Gremium: Alle amtierenden Stockacher Ortschaftsräte traten wieder an und sind auch wieder gewählt worden.

Gesamtergebnis (vorläufig): Wahlberechtigte 385, Wähler 275 (71,4 Prozent)

Stockach: Christa Stöhr 197, Martin Junger 196, Martin Kuttler 186, Frank Kuttler 176, Stefan Junger 156, Heiko Mezger 135, Jürgen Reichert 101