KUSTERDINGEN. Lauftreffleiter Roland Ehrich freut sich, zum 32. traditionellen Hornissenlauf viele Profi-Läufer und mehr junge Schüler zu sehen als erwartet. Das sei auch den Lehrern der Astrid-Lindgren-Schule und des Blaulach-Gymnasiums zu verdanken, die im Rahmen des Sportunterrichts die Kinder auf den Hornissenlauf vorbereitet hatten.
Ehrlich weiß als Vereinsmitglied des TSV 1894 Kusterdingen auch, wie es zum außergewöhnlichen Namen des Volkslaufs kam. Es ist nun rund 30 Jahre her, als an zwei aufeinanderfolgenden Läufen inmitten der Strecke Hornissen Jagd auf die Läufer machten.
Seit den heftigen Hornissenattacken achten die Organisatoren bei der Streckenplanung noch immer darauf, den Tieren nicht mehr zu nahe zu kommen. Ehrlich erinnerte sich heute an den Aufbau der Laufstrecke im letzten Jahr. Da sei auf der Hälfte der Strecke an einem »riesen Baum ein mega Hornissennest« aufgefallen. Es blieb wohl keine Zeit mehr zum Umdisponieren, und erleichtert wurde beobachtet, wie die Tiere umherflogen, aber keinen der gefürchteten Angriffe starteten.
Unter den knapp 300 Teilnehmern waren es über 50 Kinder, die sich auf den 1,8 Kilometern Strecke ihre persönlichen Bestzeiten erliefen. Die Altersspanne lag so zwischen den Jahrgängen 2015 und 1944, was einen Volkslauf wie diesen auszeichnet.
Als es am alten Wasserturm zum Start knallte, standen die Top-Läufer vorn an der Startlinie, in der Mitte Sascha Chwalek vom LAV Stadtwerke Tübingen, der 34 Minuten und 8 Sekunden später als Gesamtsieger ins Ziel lief. Nur 32 Sekunden darauf folgte ihm Benjamin Pfrommer von der Leichtathletikgemeinschaft Calw, der damit in seiner Altersklasse siegte.
Ein Lauf folgt noch
Zur Siegerehrung war die Turnhalle voller denn je, stellte Bürgermeister Jürgen Soltau erfreut fest, bevor er zur Siegerehrung auf der Bühne die Sportler ehrte. Alle Kinder und Hobbyläufer erhielten Medaille und Urkunde, während Sach- und Anerkennungspreise für einzeln gewertete Leistungen vor allem Kindergesichter strahlen ließen.
Viele der Teilnehmer des Kusterdinger Hornissenlaufs, nehmen am VR-Cup teil, sind also schon am Mössinger Stadtlauf und am Hirschauer Neckertal Run dabei gewesen und werden sich noch beim 29. Hirschauer Spitzberglauf, dessen Strecke bis zu 260 Höhenmeter bietet, am 24. September messen.
Für den TSV Kusterdingen ist Pamela Veith der »Vorzeige-Star«. Das bewies sie wieder einmal mit eleganter Leichtigkeit. So steht sie auch dieses Jahr auf Platz Eins ihrer Altersklasse. Auf dem Sportplatz lief sie barfuß noch ein paar Runden und erzählte ganz beiläufig, dass sie am Tag zuvor beim Swim & Run am Illmensee einen Wettkampf nach Schwedischer Art mitgeschwommen und -gelaufen ist – und das im schnellen, mehrfachen Wechsel.
Auch der Organisator des populären Tübinger Nikolauslaufs, Gerold Knisel, erlief den ersten Platz seiner Altersgruppe und hatte noch entsprechend Energie übrig, sodass er mit dem Vereinskollegen Kidane Rezene, dem Schnellsten unter den Hobbyläufern, noch einige Runden auf dem Sportplatz drehte. (GEA)