KUSTERDINGEN. Mit einem solchen Andrang hatte zur ersten Kirbe keiner gerechnet: Bald nach Öffnung der Kusterdinger Festhalle füllten sich am Samstagabend die Tische und Stühle mit über 300 Leuten. Einige trugen Tracht und freuten sich sichtlich auf die Blasmusik. »Jedes gute Fest fängt einmal an«, sagte ein Besucher in Lederhosen aus Wankheim, der wegen der gesperrten Bundesstraßen-Zufahrt die Umleitung über Jettenburg für seinen Besuch in Kauf genommen hatte. Er freute sich besonders auf Grieben- und Leberwurst und Kassler mit Sauerkraut und Brot. »Es ist genau das richtige Wetter für eine Schlachtplatte«, so der Gast. Ganz nach dem Motto »draußen kalt, innen warm« gab es für einen Euro Aufpreis ein Glas Schnaps gleich dazu.
Bevor die Erpfinger Dorfmusikanten musikalisch für Stimmung in der Halle sorgten, wurden die letzten Garnituren herbeigeschafft und noch einmal Tische angebaut. »Jetzt geht nichts mehr«, sagte Joachim Zühlke, Vorstand des veranstaltenden Musikvereins. »Wir sind mit den Besucherzahlen sehr zufrieden.«
Schlachtplatten und Bier
Früher habe es das Ölmühlenfest sonntags gegeben, doch das war deutlich kleiner. »Wir haben es jetzt einfach mal versucht mit einer Kirbe«, sagte Zühlke. Die Schlachtplatten lieferte die Metzgerei Zeeb, Elsässer Flammkuchen mit Speck und Krautschupfnudeln machten die Ehrenamtlichen selbst. »Wir haben mit Flammkuchen mit Schafskäse und Kartoffelscheiben auch gute Angebote für Vegetarier«, sagte Zühlke. Erstmals gab es Bier vom Fass. Das Fest erforderte eine aufwendige Organisation. »Die meisten Stände sind mit unseren Vereinsmitgliedern besetzt«, sagte Zühlke. An der Bar unterstützten Mitglieder der Kusterdinger Narrenzunft. Das Fest auf den Sonntag auszudehnen, sei momentan nicht geplant. Eine Wiederholung der Kirbe ist im kommenden Jahr, in dem der Musikverein auch sein 100-jähriges Jubiläum feiert, allerdings wahrscheinlich. (GEA)