KUSTERDINGEN. Wie andere Nachbargemeinden auch hat Kusterdingen jetzt beschlossen, die Kindergartengebühren für das kommende Kindergartenjahr um 8,5 Prozent zu erhöhen. Die deutliche Anhebung ergibt sich aus den moderaten Anpassungen in Zeiten der Pandemie und den gestiegenen Kosten auch für die Träger der Einrichtungen, erläuterte Hauptamtsleiterin Claudia Marinic.
Die Erhöhung entspricht der Empfehlung des Gemeindetags Baden-Württemberg. Gemäß den Landesvorgaben sollte der Kostendeckungsgrad bei den Elterngebühren bei 20 Prozent liegen. In Kusterdingen wurden im vergangenen Jahr rund 13,4 Prozent erreicht. Die Anhebung ergibt sich unter anderem aus den über die Tarifvereinbarung ausgehandelten höheren Personalkosten sowie gestiegenen Energiepreisen.
Achtstufige Staffelung nach Einkommen der Eltern
Auf den Härten werden die Gebühren gemäß einer achtstufigen Staffelung nach Einkommen der Eltern erhoben. Dabei fließt alle zwei Jahre die durchschnittliche Lohnentwicklung mit ein. In diesem Jahr liegt diese bei einem Plus von rund 5,98 Prozent. Die höchste Einkommensstufe lag bisher bei 95.000 Euro. Ab September sind es 100.000 Euro. Die Gebühren für die Betreuung von Schulkindern sind an die Kindergartengebühren gekoppelt, soll aber laut Beschluss des Gemeinderats vom vergangenen Jahr ebenfalls deutlich angehoben werden.
Um die Anhebung der Gebühren gerade für die einkommensschwächeren Eltern etwas abzumildern, schlug Nina Zorn (Härtenliste) vor, die Staffelung der Elternbeiträge in den beiden unteren Gehaltsstufen um zehn beziehungsweise fünf Prozent zu senken und in den beiden oberen zu erhöhen. Als sie vor ein paar Jahren schon einmal versuchte, diese Erleichterung durchzusetzen, war sie die einzige Verfechterin des entsprechenden Antrags. Diesmal schlossen sich immerhin zwei ihrer Listenkollegen an. (GEA)