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Aktuell Großvorhaben

Kirchentellinsfurt bringt teuerstes Projekt der Gemeinde auf den Weg

Seit vielen Jahren wird über das Vorhaben in Kirchentellinsfurt diskutiert. Aber andere Maßnahmen mussten vorgezogen werden. Jetzt soll das 13,5-Millionen-Projekt für die Feuerwehr und den Bauhof starten. Was geplant ist.

Das Feuerwehrhaus wird saniert und erhält einen Anbau. Damit sei man für die Zukunft gerüstet, heißt es in Kichentellinsfurt.
Das Feuerwehrhaus wird saniert und erhält einen Anbau. Damit sei man für die Zukunft gerüstet, heißt es in Kichentellinsfurt. Foto: Stöhr Ines
Das Feuerwehrhaus wird saniert und erhält einen Anbau. Damit sei man für die Zukunft gerüstet, heißt es in Kichentellinsfurt.
Foto: Stöhr Ines

KIRCHENTELLINSFURT. In der Diskussion ist die Sache schon lange. Feuerwehrkommandant Markus Appenzeller erinnert sich an Überlegungen aus dem Jahr 2000. Neubauten in der Hohenbergerstraße und dahinter in der Kirchackerstraße? Besser an weiter auseinander liegenden Standorten und nicht nebeneinander? Vielleicht doch besser unten im Ort? Oder weiter draußen, zum Beispiel am Faulbaum? Was darf es kosten? Nun ist klar: Beide bekommen zweckmäßig ausgerüstete Gebäude am bisherigen Standort.

Der Bauhof soll wegen seiner schlechten Substanz abgerissen werden. Auf der bisherigen Fläche entstehen zwei neue Hallen. Bei der Feuerwehr wird das Hauptgebäude erhalten und durch einen Anbau auf drei Seiten auf den benötigten Stand gebracht. Die Kosten insgesamt: 13,5 Millionen Euro. Es ist das teuerste Bauprojekt der Gemeinde bis dato. Als Zuschuss werden rund 770.000 Euro erwartet. Die Entscheidung im Gemeinderat fiel einstimmig. Ortsbaumeister Martin Lack drückt auf die Tube. Noch im Sommer will man die Unterlagen für die Baugenehmigung einreichen.

Der Bauhof in der Kirchackerstraße. Direkt auf der anderen Seite an der Hohenbergerstraße grenzt das Feuerwehrhaus an.
Der Bauhof in der Kirchackerstraße. Direkt auf der anderen Seite an der Hohenbergerstraße grenzt das Feuerwehrhaus an. Foto: Joachim Kreibich
Der Bauhof in der Kirchackerstraße. Direkt auf der anderen Seite an der Hohenbergerstraße grenzt das Feuerwehrhaus an.
Foto: Joachim Kreibich

Beginn 2025, Ende im Sommer 2026 geplant

Hannes Riehle vom Büro Riehle Koeth stellte am Donnerstag den Entwurf vor und wies darauf hin, dass man die Umwelt-Aspekte angemessen berücksichtigt habe. Die Dachflächen werden begrünt. Energie wird über zwei Photovoltaik-Anlagen gewonnen. Für die Wasserrückhaltung wird unter anderem eine Zisterne genutzt. Eine Wärmepumpe ist ebenfalls fester Bestandteil der Planungen. Insgesamt wird nicht nur Niedrigenergie-Standard KfW 55 sondern sogar KfW 40 erreicht. Beim Bauhof dominiert Holz als Baumaterial, beim Feuerwehrhaus ist es nach wie vor Beton.

Mit Zuschüssen sieht's nicht rosig aus

Der Ortsbaumeister machte deutlich, dass man wegen der immensen Kosten noch mal den Rotstift gezückt hat. Die Chance auf Fördermittel sei schon mal besser gewesen. Doch in dieser Hinsicht will man nichts unversucht lassen und erwägt unter anderem, ob nicht Zuschüsse für den Holzbau zu erhalten wären. Die Kosten will man später im Verfahren noch mal Punkt für Punkt durchgehen. Die Fragen des Brandschutzes seien bereits mit den Behörden besprochen. Für Irritation hat im Rathaus gesorgt, dass ein neuer Mitarbeiter im Landratsamt plötzlich ein Lärmgutachten für nötig hielt. »Wir gehen davon aus, dass es das nicht braucht.« Schließlich lasse man die Parkplätze unangetastet – und die sind es, die in einem solchen Gutachten besonders betrachtet werden. Bei der Ankunft steigt der Pegel, wenn Autotüren zugeworfen werden.

Alle Beteiligten versicherten, man habe sich sehr gut untereinander abgestimmt. Bauhof-Chef Wolfgang Armbruster, der in den 32 Jahren seines Dienstes nichts anderes kennengelernt hat als die Baracken, teilte mit: »Ich freu mich für meine Kollegen, dass wir einen schönen Bauhof kriegen.« Kommandant Appenzeller schildert detailliert die Aufteilung und erinnerte daran, dass die Wehr bei einem Gebäudebrand innerhalb von zehn Minuten an Ort und Stelle eintrifft. Bauhof und Feuerwehr erfüllten beide ein wichtige Aufgabe für die Bürger: »Wir sind beide Institutionen der Gemeinde Kirchentellinsfurt« – die einen hauptamtlich, die anderen ehrenamtlich.

Weiter in zentraler Lage

Bürgermeister Bernd Haug hält die Planung für sehr stimmig. Es sei wichtig, dass beide ihren Job so machen können, wie es verlangt wird. »Hier ist die zentrale Lage, hier ist der richtige Ort.« Andere Alternativen auf der Fläche der Gemeinde seien nach genauer Prüfung völlig zu Recht ausgeschlossen worden (GEA)

Damit könnte die Maßnahme im Frühjahr 2025 beginnen und im Sommer 2026 beendet werden. Der Bauhof muss für eine gewisse Zeit in die Schulstraße umziehen – und zwar ins ehemalige neuapostolische Kirchengebäude. Die Feuerwehr wird den neu errichteten Bauhof nutzen und Teile des alten Gebäudes. Die Pläne wurden gemeinsam mit Feuerwehr und Bauhof entwickelt. Es entstehen zusätzlich Räume für die Feuerwehr und ein Lagezentrum, Büros und Besprechungsräume und Werkstätten.