Tübingen. Zu den Gratulanten zählte auch Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne), der ihm einen Porzellanteller mit einem Motiv der Stadt schenken wollte. Das sagte Palmer - zusammen mit seinen Glückwünschen - in einer Videobotschaft bei Facebook. »Ein Ehrenbürger wie Hans Küng - wahrscheinlich der berühmteste lebende Tübinger - ist sicher ein würdiger Empfänger«, sagte der Grünen-Politiker. »Alles Gute zum 90. Geburtstag und herzlichen Glückwunsch zu Ihrem großartigen Lebenswerk, lieber Professor Küng.«
Küng gilt als einer der wichtigsten Kritiker der katholischen Kirche. Die Kirche sei von einer Gemeinschaft der Gläubigen zu einer »geistlichen Diktatur« geworden, schrieb er 2011 in seinem Buch »Ist die Kirche noch zu retten?«. Sein Gegenprogramm: Die katholische Kirche müsse sich wieder ganz auf die Bibel konzentrieren. Dort stehe nichts davon, dass Priester im Zölibat leben müssten oder dass Frauen keine Priester werden dürften. 1960 wurde Küng Professor an der Uni in Tübingen, wo er bis heute lebt.