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K'furter Baggersee-Streit: Weitere Vorfälle werden nun bekannt

Die Eigentümer des Epplesees und die Gastro-Pächter liegen im offenen Streit miteinander. Es geht um viele Vorfälle - ein weiterer wurde nun bekannt. Was dieser mit Google-Rezensionen zu tun hat und was die Beteiligten dazu sagen.

Das GEA-Mobil war am Mittwoch vor Ort am Kirchentellinsfurter Baggersee. Hier gibt's Streit zwischen Pächtern und Eigentümern.
Das GEA-Mobil war am Mittwoch vor Ort am Kirchentellinsfurter Baggersee. Hier gibt's Streit zwischen Pächtern und Eigentümern. Foto: Steffen Schanz
Das GEA-Mobil war am Mittwoch vor Ort am Kirchentellinsfurter Baggersee. Hier gibt's Streit zwischen Pächtern und Eigentümern.
Foto: Steffen Schanz

KIRCHENTELLINSFURT. Dicke Luft am Baggersee: Wie nun bekannt wurde, hat der Fischereiverein Reutlingen - Eigentümer der Karl und Ernst Epple Kiesbaggerei GmbH & Co. KG und somit des Epplesees - eine Normenkontrollklage gegen den dortigen Bebauungsplan eingelegt. Sollte der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim den Plan kippen, ist das Angebot von Clemens und Vildana Vohrer am See wahrscheinlich Geschichte. Nun wurde ein weiterer Vorfall publik, der eindrücklich zeigt, wie sehr das Tischtuch zwischen den Vohrers und dem Fischereiverein mittlerweile zerschnitten ist.

Im Juni hatte das Pächter-Ehepaar Einstiegshilfen am See abmontiert. Eine junge Frau wäre mitsamt Kind fast rückwärts in den See gestürzt, weil die Leiter locker war, berichtet Vildana Vohrer. Da wurde dem Ehepaar das Risiko zu hoch, schließlich stehen die beiden in der Haftung. Der Fischereiverein sah das anders und stellte Anzeige wegen Sachbeschädigung der Leitern. Ein Mitglied sei dann mit dem Auto vorgefahren und wollte die Leitern abholen, berichtet Clemens Vohrer. Der Mann habe auf der Liegewiese geparkt - was dort nicht erlaubt sei.

»Er hat mich von oben herab behandelt und provoziert«

Der mehrfachen Aufforderung, das Auto weg zu fahren, sei er nicht nachgekommen, berichtet Clemens Vohrer. »Dann habe ich ein Beweisbild gemacht.« Daraufhin habe der Angler ein »höchst provokantes Auftreten« an den Tag gelegt, schildert der Pächter. »Er hat mich von oben herab behandelt und provoziert.« Der Angler war mit einem Firmenauto vor Ort. Clemens Vohrer, nach eigenen Worten hochgradig sauer und mit einem Gefühl der Machtlosigkeit, schrieb anschließend eine schlechte Google-Rezension für die Firma des Mannes, beschwerte sich über dessen Auftreten und vergab nur einen Stern. »Es kann nicht sein, dass jemand ein derartiges Verhalten an den Tag legt, ohne Konsequenzen«, sagt er.

»Wir haben keine Kündigung ausgesprochen und keine juristischen Konsequenzen gezogen«

»Daraufhin hat uns der Anwalt des Vereins aufgefordert, den Pachtvertrag mit den Vohrers zu kündigen«, berichtet der Kirchentellinsfurter Bürgermeister Bernd Haug. »Weil aufgrund dieses Vorfalls das Vertrauensverhältnis gegenüber den Pächtern als zerrüttet betrachtet werde.« Die Gemeinde sei dieser Aufforderung aber nicht gefolgt: »Wir haben keine Kündigung ausgesprochen und keine juristischen Konsequenzen gezogen, weil es ein Sachverhat ist, der zwischen den beteiligten Personen zu klären ist«, so Haug. »Wir wollten in diesem Fall außen vor bleiben.«

Gute Miene zur verfahrenen Situation: Vildana und Clemens Vohrer, das Pächter-Ehepaar.
Gute Miene zur verfahrenen Situation: Vildana und Clemens Vohrer, das Pächter-Ehepaar. Foto: Steffen Schanz
Gute Miene zur verfahrenen Situation: Vildana und Clemens Vohrer, das Pächter-Ehepaar.
Foto: Steffen Schanz

Die Vorstandschaft des Fischereivereins äußert sich auf GEA-Anfrage so: »Der Vorfall ist in einem sehr engen Zusammenhang mit dem noch laufenden Verfahren zur Sachbeschädigung der demontierten Badeleitern. Alle Vorgänge hierzu sind aktenkundig. Zum Schutz aller Beteiligten und aufgrund des laufenden Verfahrens möchten wir hierzu keine Stellungnahme abgeben.« (GEA)