Kinder, Eltern, Lehrer und Erzieher wissen: Dieses Jahr ist die Hilfe noch nötiger als sonst. Nach dem Beben muss das alte Gebäude der Kailash Bodhi School in Kathmandu abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Der Kirchentellinsfurter Förderverein hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt (wir berichteten).
Schülersprecherin Cecile Loubaresse erzählt von der Präsentation des Projektes vor wenigen Tagen an der Schule. Auf Fotos war zu sehen, in welcher Situation sich die Menschen in Nepal befinden. Und alle hier haben mitgekriegt, welch unschätzbare Arbeit der Förderverein in 17 Jahren geleistet hat. 70 Kindern in Kathmandu wird der Unterrichtsbesuch durch Patenschaften des Förderkreises ermöglicht. Für alle Schüler in Kirchentellinsfurt war klar, »wir machen gerne mit«, sagt Loubaresse.
Alicia Gutbrod und Merve Cayli gehören zu denen, die sogar direkten Kontakt zu Gleichaltrigen in Nepal haben. Sie haben sich in Briefen und E-Mails ausgetauscht und berichten, dass die Kinder aus Kathmandu Ketten und Buddha-Figuren geschickt haben sowie selbst gebastelte Stifte: in der Mitte eine Mine wie gewohnt, aber drum herum nicht Holz, sondern Stoff. Schulsanitäterin Sonja Mdakka hat wie die Klassenkameradinnen kleine Geschenke zur Aufmunterung nach Nepal geschickt. Am gestrigen Donnerstag hat sie früh erst ihren Lauf absolviert und sich dann auf ihre Sanitäts-Aufgabe konzentriert.
Die, die schon gelaufen sind, aber auch Eltern und Großeltern säumten die Strecke. Monica Steiner war mit sämtlichen Kindern des Schlosskindergartens gekommen, Rose Schnell mit etlichen aus dem Weilhaukindergarten. Von allen war zu hören: »Wir müssen doch die Läufer anfeuern.«
Auch Bernd Haug hat sich unter die Läufer gemischt. Auf seinem Zettel sind am Ende 18 Stempel. So viele Runden hat der Bürgermeister absolviert und damit sein persönliches Ziel erreicht. Er betont: »Das ist eine schöne Sache. Die Teilnehmer laufen und sammeln. Sie haben hier eine intakte Schule und geregelte Verhältnisse und helfen denjenigen, denen es viel schlechter geht.«
Der halbe Ort beteiligt
Weil es sich um einen Sponsorenlauf handelt, ist im Grunde halb Kirchentellinsfurt beteiligt. Jedes Kind hat in seiner Familie oder bei Nachbarn und Bekannten gebeten, für jede von ihm gelaufene Runde eine bestimmte Summe zu spenden. »Das sind viele kleine Beträge, die zusammen eine Mordssumme ergeben«, sagt Barbara Krahl vom Förderverein.Deswegen ist auch erst nach Pfingsten klar, wie viel Geld zusammengekommen ist. Konrektorin Katrin Schwenk sagt: »Die Kinder nehmen jetzt erst mal ihre Laufzettel mit den Stempeln nach Hause, um sie vorzuzeigen.« In einigen Tagen wird dann zusammengerechnet. Man trifft sich gemeinsam, gibt das Ergebnis bekannt und feiert auch ein bisschen. (GEA)