STUTTGART. Zwei etablierte Größen und eine völlig unbekannte Newcomerin. Ob das eine günstige Kombination ist? Bei seiner Blues Caravan schickt Label-Chef Tom Ruf diesmal die Stars Bernard Allison (52) und Mike Zito (47) mit der Kroatin Vanja Sky auf die Bühne. Ganz schön schwierig für die 23-Jährige, die den Fans im Stuttgarter Merlin verrät, dass sie zum ersten Mal überhaupt auf Tour ist.
Dass die Gitarristin und Sängerin entschlossen ist, sich zu behaupten, demonstriert sie gleich bei einer gemeinsamen Nummer zum Auftakt. Mit kräftiger Stimme übernimmt die junge Frau ihren Part und spielt selbstbewusst ihr Gitarren-Solo. Auch was sie danach bringt, klingt durchaus vielversprechend, inklusive Rory Gallaghers »Bad Penny«. Mit rockigen Stücken schafft es Sky, nicht bloß als jemand wahrgenommen zu werden, der den Fans die Wartezeit vertreibt.
Natürlich dominieren trotzdem die beiden Kollegen. Mike Zito ist ausgesprochen vielseitig. Verständlich, dass ihm die Blues-Supergruppe Royal Southern Brotherhood allein nicht genügt und er lieber wieder Solo-Pfade beschreitet. Bernard Allison wiederum ist längst nicht mehr so funk-lastig wie früher. Im Merlin überrascht er mit vielen elektronischen Spielereien, aber auch Hendrix- und Freddie-King-Zitaten.
Ihre stärksten Momente haben die Blueser jedoch, wenn die Karawane gemeinsam marschiert und sich die Musiker ergänzen. Die ideale Basis bilden Songs des vor 20 Jahren verstorbenen Luther Allison. Sohn Bernard und seine Mitstreiter feiern ihn ausgiebig: bei der Eröffnung mit »Lowdown And Dirty« und mit einer Serie zum Finale, unter anderem mit »Bad Love« und »Life Is A Bitch« sowie »Serious« als Zugabe. Klingt ziemlich zeitlos. Und die Formel »Zwei Stars plus ein Talent« war gar nicht so verkehrt. (GEA)