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Historischer Torbogen kommt vor Kusterdinger Schule

Das historische Zeugnis soll künftig auf einer Grünfläche bei der Astrid-Lindgren-Schule in Kusterdingen Platz finden.

Auf dieser Grünfläche (rechts im Bild) wird der historische Torbogen aufgestellt, der das ehemalige Mesnerhaus, Hindenburgstraße
Auf dieser Grünfläche (rechts im Bild) wird der historische Torbogen aufgestellt, der das ehemalige Mesnerhaus, Hindenburgstraße 40, zierte. FOTO: STURM
Auf dieser Grünfläche (rechts im Bild) wird der historische Torbogen aufgestellt, der das ehemalige Mesnerhaus, Hindenburgstraße 40, zierte. FOTO: STURM

KUSTERDINGEN. Das »Mesnerhaus«, ehemals Hindenburgstraße 40 in Kusterdingen, ist Geschichte – das Gebäude, erstes nachgewiesenes Schulhaus im Ort, wurde mittlerweile abgerissen. Sein ehemaliger Torbogen aus Sandstein wurde als historisches Zeugnis erhalten. Dieser soll künftig auf einer Grünfläche bei der Astrid-Lindgren-Schule Platz finden. Momentan befindet sich der Sandsteinbogen in den guten Händen von Fabian Schorer, seines Zeichens Stein- und Putzrestaurator – ansässig in Kusterdingen. Das berichtete Gemeindearchivar Manuel Mozer letzte Woche im technischen Ausschuss des Kusterdinger Gemeinderats. Das Gremium stimmte dafür, dass der Sandsteinbogen künftig vor der Astrid-Lindgren-Schule aufgestellt wird.

»Das wird nicht vor dem Herbst sein«, sagte Mozer. Schorer werde den Sandsteinbogen von Flechten und anderem organischen Material reinigen, um ihn danach an eine Stahlkonstruktion anzubringen. Der Sandsteinbogen soll auf einem Grünstreifen vor der Astrid-Lindgren-Schule aufgestellt werden, die exakte Position sei noch nicht definiert.

Der historische Wert des Torbogens sei noch nicht vollständig erfasst, räumte Gemeindearchivar Mozer ein. Er enthält Ziermuster in Form von Schnecken, drei Rosetten, einem sechszackigen Stern sowie einem Kreuz. Er vermutet, dass vor allem die beiden letztgenannten Symbole an die rund 200 Opfer der Pest im Jahr 1635 und die Gewalt des Dreißigjährigen Krieges erinnern. Das sei allerdings nicht bewiesen.

Weder im Kreis Tübingen noch im Kreis Reutlingen gebe es vergleichbare Zeugen des Volksglaubens im 17. Jahrhundert. Der Gemeinderat hatte im vergangenen Jahr 10.000 Euro aus dem Gemeindeetat bereitgestellt, um den Torbogen sichtbar zu halten. (mac)