TÜBINGEN. Sie pflegen Gärten, pflastern Wege, kümmern sich um Parks und Friedhöfe, planen und bauen Sportplätze: Die »grüne Branche« im Landkreis Tübingen hat rund 440 Beschäftigte im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, so die IG Bauen-Agrar-Umwelt. Die IG BAU Südwürttemberg beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur.
»Die Branche hat Saison und die Betriebe haben alle Hände voll zu tun. Doch hinter den ›grünen Betriebstoren‹ rumort es kräftig. Es geht um höhere Löhne«, sagt Andreas Harnack. Der Regionalleiter der IG Bau Südwürttemberg kritisiert den Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau: Dieser trete bei der laufenden Tarifrunde »kräftig auf die Lohnbremse«.
Erheblicher Reallohnverlust
Das treffe Beschäftigte der Branche im Kreis Tübingen hart. Die Arbeitgeber hätten umgerechnet lediglich 3,75 Prozent Lohnzuwachs pro Jahr als Angebot vorgelegt. »So wie die Preise durch die Inflation gestiegen sind, würde das für die Beschäftigten bis 2025 einen erheblichen Reallohnverlust bedeuten«, sagt Andreas Harnack.
Die IG Bau verweist auch auf die Frühjahrsumfrage des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Das »Branchen-Barometer« mache deutlich, dass unter den befragten Betrieben für gut zwei Drittel der Arbeiten in Privatgärten höhere Preise verlangt würden als noch im Vorjahr. Für die »grünen Aufträge« der öffentlichen Hand schreibe die Branche zu 45 Prozent höhere Rechnungen. (pm)