Logo
Aktuell Rettungsdienste

Gomaringer Helfertag: Hautnah dran am brenzligen Geschehen

GOMARINGEN. So ganz klappte das mit dem Demo-Feuer nicht, aber immerhin sorgten die feuchten Paletten für genügend Rauch. Der Notruf war abgesetzt, im Hintergrund heulte unablässig das Martinshorn der Einsatzfahrzeuge. Und dann erlebten Hunderte von Zuschauern hautnah, wie Personen aus oberen Stockwerken gerettet und versorgt werden oder Autoblech mit modernsten Rettungsgeräten wie Butter zerlegt wird.

Helfertag Gomaringen 2014
Auf großes Interesse stieß der erste Helfertag in Gomaringen. Foto: Angela Hammer
Auf großes Interesse stieß der erste Helfertag in Gomaringen.
Foto: Angela Hammer
Immer Hand in Hand. »Einer ohne den anderen«, hatte Bürgermeister Steffen Heß schon bei der Begrüßung betont, »das geht nicht.« Und so fand er es auch »toll, dass die Feuerwehr dieses Fest auf die Beine gestellt hat, mit allen Helferorganisationen aus der näheren Umgebung.« Dass neben dem THW Ofterdingen und dem DRK Ortsverband Nehren/Gomaringen auch der Einstellungsberater der Polizei und der Polizeiposten Gomaringen dabei waren, empfand Heß »als Zeichen der Verbundenheit«.

Für eine Gemeinde dieser Größenordnung sei eine solche gemeinsame Aktion ein Novum. Normalerweise bekäme man nur die Einsätze oder Übungen der meist ehrenamtlichen Helfer mit und nicht deren 365-Tage-Präsenz und auch nicht den Rückhalt der Familien. Beim diesem Helferfest werde aber jedem deutlich, was helfen und zusammenstehen heißt.

Immerhin gab es neben üppiger Verpflegung durch die Aktiven und die Altersabteilung reichlich Informationen aus erster Hand: über Fahrzeuge, Spezial-Ausrüstung und Geräte oder über Rauchmelder im kleinen Rauchsimulationshaus. Jung und Alt durfte sich an Löschübungen versuchen, mit dem Feuerwehrauto mitfahren und auf das große Polizeimotorrad sitzen, im Verletztenzelt den DRK-Teddy verbinden oder seine Geschicklichkeit an Radlader des THW testen und sich über die Ausbildungen informieren. »Bei so einer Aktion«, war Maschinist Thomas Junger überzeugt, »sind die Kinder noch viel näher dran als beim Ferienprogramm.« Das 30 Jahre alte Löschfahrzeug LF 16-TS, das er durch Stockach und Gomaringen chauffierte, reichte übrigens nicht aus; ein Stockacher LF-8 und das Oldtimer-LF mussten, zum großen Vergnügen der Kinder, mit ran.

Nachwuchs gesichert

Wie die zwölfjährige Lea Herrmann, die sich durch ihren Vater bei der Feuerwehr eh »zuhause« fühlt, und Aurel Peythieu (6) waren sich auch andere sehr sicher, dass sie zur Feuerwehr wollten; Toni Rilling, der schon mal einen Helm trug, war sich mit seinen sechs Jahren völlig im Klaren, ebenso wie Elina Careddu (5) aus Dußlingen: »weil’s spannend ist« und »weil die so besondere Sachen machen«. Rudolf Rilling, Noch-Leiter der Altersabteilung, konnte sich das Lachen nicht verkneifen: »Z’Gomrenge isch des so. Die Feuerwehr hier hatte noch nie Nachwuchsprobleme.« (GEA)