OFTERDINGEN. Seit dem 14. April ist die CDU ein Faktor in Ofterdingen: An diesem Tag vor 50 Jahren wurde der Ortsverein in der heute nicht mehr existierenden Gaststätte »In Grünen Brunnen« aus der Taufe gehoben. Festredner war damals das landes- und bundespolitische CDU-Schwergewicht Anton Pfeifer aus Villingen, der auch in folgenden Jahren oft in Ofterdingen Station machte.
Zu den Gründungsmitgliedern gehörte Helmut Lutz. Er erinnerte an Hans Beck, der zwei Jahre vorher bereits die Gründung des Dußlinger CDU-Ortsvereins angestoßen hatte. Beck fragte Lutz im Vorfeld ganz einfach: »Dädsch Du mitmacha?«Helmut Lutz bekam eine goldene Ehrennadel wie seine drei Mitstreiter, die bei der Gründung dabei waren: Eberhard Walker, Wolfgang Binder und Peter Egle.
Ehrung für vier Parteigründer und die langjährige Vorsitzende Birgit Walter
Eine weitere goldene Nadel verlieh Simeon Handte seiner Vorgängerin Birgit Walter: »Sie ist die CDU Ofterdingen – Miss Tausendprozentig!« Sie habe eingefädelt, dass die jüngere Generation den Ortsverein übernommen habe, sagte Handte. Heute pflege sie den Facebook-Account.
Der Gemeindeverband könne auf sein 50 Jahre währendes Bestehen stolz sein, sagte Ofterdingens scheidenden Bürgermeister Joseph Reichert. Er erinnerte daran, dass CDU-Granden, wie der ehemalige saarländische Ministerpräsident Peter Müller, der ehemalige baden-württembergische Landesvater Erwin Teufel oder der frühere Landtagspräsident Guido Wolf auf Einladung des Gemeindeverbands bereits zu Gast im Ort gewesen waren.
Zur traditionellen Aschermittwochs-Veranstaltung, dem Starkbierfest in der Burghofhalle, seien oft Politiker aus Bayern der Einladung des Ofterdinger Gemeindeverbands gefolgt: Erwin Huber, Günther Beckstein, Barbara Stamm, allesamt Schwergewichte der CSU – und der amtierende bayerische Ministerpräsident Markus Söder.
Reichert, der nächsten Monat aus seinem Amt scheidet wies darauf hin, dass er ein Dorf hinterlässt, das in seiner Amtszeit von rund 3.800 Einwohnern auf aktuell um die 5.700 Einwohner wuchs. Bei Kommunalwahlen im Flecken habe die CDU »noch Luft nach oben«, sagte er. Mit Blick in Richtung des Landtagsabgeordneten Manuel Hailfinger beschwor Reichert die Landespolitik, sie müsse Fördermittel schneller bereitstellen, damit die Kommunen handlungsfähig bleiben.
Der CDU-Kreisvorsitzende Christoph Naser wies darauf hin, dass die CDU Ofterdingen mit Birgit Walter, Vorsitzende Frauenunion, und Lars Jakob, dem Vorsitzenden der Jungen Union im Kreis, zu den Taktgebern gehöre. Annette Widmann-Mauz meldete sich mit einer voraufgezeichneten Grußbotschaft von der Leinwand: »Behalten Sie diese Kameradschaft bei!«, riet die Bundestagsabgeordnete und hob ein Schnapsgläschen zum Gruß.
Manuel Hailfinger beschwor die neue Einigkeit der Landes-CDU unter dem neuen Vorsitzenden Manuel Hagel – jenem Mann den Hailfinger an diesem Abend kurzfristig am Rednerpult vertrat. Erstmals habe es keine Kampfabstimmung um den Fraktionsvorsitz im Landtag gegeben. Danach sei der Übergang des Parteivorsitzes von Thomas Strobl zu Hagel reibungslos vonstatten gegangen.
Die Union müsse die Stimmverluste der letzten beiden Wahlen auf Landesebene in Land und Bund auffangen. »Wir haben ein tolles Grundsatzprogramm, eine tolle Präambel«, sagte Hailfinger. »Wir werden wieder zulegen.« Für mögliche Koalitionspartner zeigte sich Hailfinger nach fast allen Seiten offen: Die Landes-CDU unter Hagel wecke das Interesse von SPD und FDP, man sei allerdings ein treuer Partner für den aktuellen Koalitionspartner, die Grünen.
Am Ende moderierte Martin Stadelmaier vom Kreisvorstand eine Gesprächsrunde mit Hailfinger und drei Gemeinderatskandidaten der Ofterdinger CDU: Annika Hörmann will die Interessen der Unternehmer vertreten, Martin Lutz weiterhin die Landwirte und Lars Jakob mochte die Stimme der Jugend einbringen. (GEA)