Logo
Aktuell Pandemie

Corona verändert Arche-Alltag

In dem Kompetenzzentrum für außerklinische pädiatrische Intensivmedizin in Mähringen galten schon immer hohe Hygienestandards. Lockerungen für Besucher

Für die Kinder der Arche gehört es zum Alltag, beatmet zu werden. FOTO: ARCHE
Für die Kinder der Arche gehört es zum Alltag, beatmet zu werden. FOTO: ARCHE
Für die Kinder der Arche gehört es zum Alltag, beatmet zu werden. FOTO: ARCHE

KUSTERDINGEN-MÄHRINGEN. Beatmet zu werden, das war vor der Corona-Krise für die meisten Menschen außerhalb ihrer Vorstellung. Doch für die Arche-Intensiv-Kinder und deren Eltern ist dies Realität. Auch wenn das Kompetenzzentrum für außerklinische pädiatrische Intensivmedizin bereits vor der Corona-Pandemie so eingerichtet war, dass eine Infektionsweitergabe weitestgehend ausgeschlossen war, wirkt sich die Pandemie auf den Alltag aus, berichtet die Arche in einer Pressemitteilung.

»Zum Glück können wir die Krisensituation gut auffangen«, sagen die beiden Arche-Gründerinnen Christiane Miarka-Mauthe und Sabine Vaihinger. Intensivmedizinische Behandlungspflege bedeute, dass Infektionsweitergabe unter Kindern, Mitarbeitern, aber auch durch Eltern oder Geschwister weitestgehend ausgeschlossen ist. »Unser großes Wohnzimmer, die Therapieräume und nicht zuletzt der geschützte Gartenbereich, all das ist eine Voraussetzung dafür.«

Die neuen Hygienestandards waren für die Mitarbeiter kein Neuland. »Einschneidender waren die Veränderungen für Eltern und Geschwister der Kinder, sie durften eine Zeit lang nur sehr eingeschränkt und einzeln zu Besuch kommen. Jetzt haben wir die Vorschriften etwas gelockert, aber es ist noch nicht so wie vor Corona. Allgemein sind wir im Außenkontakt vorsichtig geworden«, erklären Miarka-Mauthe und Vaihinger.

In den ersten Wochen, in denen die neuen Hygienestandards in Kraft getreten sind, haben vor allem Arztpraxen und andere medizinische Einrichtungen darüber geklagt, dass ihnen Schutzausrüstung fehlt. Die Arche ist derzeit gut versorgt. »Wir brauchen aber generell sehr spezielles und hochwertiges Material, auch eine Infektion mit anderen Viren, wie dem Norovirus ist für die Arche-Kinder lebensbedrohlich. Das ist jetzt durch Corona explosionsartig teurer geworden«, erklären die beiden Gründerinnen. Manchmal lese man, dass Einwegmaterial, »auf das wir nun einmal nicht verzichten können«, weltweit insgesamt knapp werden könnte. »Das macht uns schon Sorgen. Wir würden uns auch mehr Unterstützung durch die Politik und Krankenkassen wünschen«, sagen Miarka-Mauthe und Vaihinger. Sie verhandeln derzeit auch mit den Krankenkassen, damit der Tagessatz, der seit 2016 unverändert sei, angepasst wird. Doch bisher bewege sich nichts. Dankbar seien die beiden Gründerinnen dafür, dass einige Menschen jetzt an die Kinder denken oder auch konkret Hilfe anbieten.

Zurzeit entsteht eine Eltern-Kind-Station. So können Eltern bei ihren Kindern bleiben. Die Eltern werden so vertraut im Umgang mit ihrem Kind und auf seine mögliche Pflege zu Hause professionell vorbereitet. »Der Ausbau war schon lange vor dem Ausbruch der Krise geplant und wir wünschen uns nun noch einige engagierte Kinderkrankenpflegefachkräfte, die sich mit uns dafür begeistern«, sagen Miarka-Mauthe und Vaihinger. (GEA)