Die angebotene Hilfe hat eine finanzielle Seite. Der Oberhirte der Katholiken betonte, die Diözese habe zusätzlich 18,4 Millionen Euro bereitgestellt. Die eine Hälfte verbleibe in der Diözese, die andere werde für Maßnahmen in den Krisengebieten und zur Vermeidung von Flucht eingesetzt.
Fürst rief dazu auf, sich auf Europa als Wertegemeinschaft zu besinnen, und sieht die Frage von Flucht und Vertreibung nicht isoliert. Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken habe vor der Klimakonferenz zurecht gewarnt, dass bei einem Scheitern der Bemühungen bis zu 400 Millionen Klimaflüchtlinge zu erwarten seien – und viele Verzweifelte den Weg nach Europa einschlagen würden. Für Fürst steht fest: »Klimaschutz kann für Christen kein x-beliebiges Thema sein. Dem Abkommen des Klimagipfels in Paris müssen jetzt Taten folgen. Und alle, auch die Kirchen sind in die Pflicht genommen, das ökologische Handeln verstärkt weiterzuführen.«
Vorbild Martin von Tours
Positive Beispiele gibt’s bereits in der Diözese. Für alle Jugend- und Tagungshäuser gelte seit Herbst 2015 ein Umwelt-Management-System mit hohen Standards. Die CO2-Emissionen seien nach dem Einbau von Pellets-Heizungen in den Häusern auf ein Zehntel gesunken. 188 Standorte hätten Fotovoltaik-Anlagen – darunter 58 Kirchen.Ansporn für die Gläubigen ist nach Ansicht Fürsts das Vorbild des Diözesanpatrons Martin von Tours. »Die Szene der Mantelteilung wurde zu einem Symbol für barmherzige Liebe.« Der heilige Martin stehe »für ein Europa, das vom christlichen Geist durchdrungen wird.«
Der Sprecher des Diözesanrats, Johannes Warmbrunn, bekräftigte in einem Grußwort: Angesichts der Flüchtlingsfrage komme es wesentlich darauf an, »das Verbindende und Vereinende im gemeinsamen Umfeld zu praktizieren«. Religionen dürften nicht »als Spaltkeile« missbraucht werden. (GEA)