Logo
Aktuell Kunst

Ausstellung in Gomaringen: Von kahlgrau zu farbenfroh

Nina Heider-Merk stellt ihre Werke in der Gomaringer TanzEtage aus. Die Veranstaltung wurde live von Gitarre, Klarinette und Kontrabass begleitet.

Nina Heider-Merk stellt ihre Werke in der TanzEtage aus.  FOTO: GINGALLY
Nina Heider-Merk stellt ihre Werke in der Gomaringer TanzEtage aus. Foto: Sarah Gingally
Nina Heider-Merk stellt ihre Werke in der Gomaringer TanzEtage aus.
Foto: Sarah Gingally

GOMARINGEN. Trotz der sommerlichen Temperaturen strömten die Kunst- und Musikbegeisterten am Sonntagvormittag in die TanzEtage, um Nina Heider-Merks Vernissage beizuwohnen, sodass kein Platz frei blieb.

Wer die Räume der TanzEtage entlang geht, dem fallen die Portraits weiblicher Gesichter aus verschiedenen Kulturen auf. Aber auch die Landschaftsdarstellungen, Blumenbilder und abstrakten Werke weisen eine Vielseitigkeit von Motiven und Materialien auf. Die Künstlerin setzt gern Acrylfarben, Pastell- und Aquarellfarben ein und es gefällt ihr Pappe oder Altpapier zu verwenden, da es interessante Strukturen gebe.

Blumenbilder zum Auflockern

Gerne verwendet sie ihre Farbreste, um »Restfarbenbilder« entstehen zu lassen. Passend zum »Kaffee Klatschmohn« das jeden ersten Mittwoch des Monats in der TanzEtage stattfindet, hängen nun einige Blumenbilder, auch vom knallroten Klatschmohn, an den Wänden.

Klaus Tross hielt die Eröffnungsrede. Dem Pfullinger gelang es mit Witz und Tiefgang eine Rede zu halten, die kurzweiliger nicht hätte sein können. Er begann im Kleinkindalter der Künstlerin, als die »kahlgrauen Krankenhauswände sie nicht noch kränker gemacht hatten, sondern zu farbenfrohem Ausdruck führten«, so Tross und sagte zur Künstlerin: »Was dich beeindruckt wird zur Inspiration, setzt du in deine Farbe und deine Form um.« Die Leidenschaft für das Malen kam für Heider-Merk vor elf Jahren während eines Reha-Aufenthalts neu in ihr Leben. Das Singen aber hatte schon immer zu ihr gehört und sie war über viele Jahre in verschiedenen Formationen oder solistisch unterwegs. Zu ihrer Vernissage ließ sie ihre Gäste in die Welt der Formen, Farben und Klänge eintauchen und hatte dafür Künstlerinnen unterschiedlichen Alters dabei, um gemeinsam die musikalische Untermalung gestalten. Die zehnjährige Jara Heider durfte die Vernissage ihrer Großmutter mit Gitarrenklängen eröffnen. Sie entlockte ihrer Akustikgitarre filigrane Klänge und bündelte die Aufmerksamkeit des Publikums mit ihrer gefühlvollen Interpretation von Johnny Cash’s Song »Ring of Fire«.

Die Vernissage ging facettenreich und anspruchsvoll weiter, denn Klarinettistin Bettina Schell und Dorothea Willich am Kontrabass nahmen ihr Publikum auf eine musikalische Reise mit: vom Swing zum Klezmer, der jüdischen Volksmusik, sodass es schwer fiel die Füße still zu halten.

Gesangseinlagen der Künstlerin

Gerda Beeren und Bettina Schell nahmen Heider-Merk in ihre Mitte und sangen als a cappella Trio »Come Sunday« aus dem Musical West Side Story den Titel »Somewhere«. Sie schufen harmonische Klänge und bewiesen, dass sie sich in den 24 gemeinsamen Jahren perfekt aufeinander abgestimmt haben.

Die Ausstellung »Kunst als Lebensweg – Kunst als Verbindung, Eindrücken Ausdruck geben« ist bis Sonntag, 14. Juli, in der Gomaringer TanzEtage zu sehen. Die Künstlerin bietet auf Nachfrage Besichtigungstermine an.

Des Weiteren sind mehrere von Heider-Merks Bildern im Gönninger Rathaus und im Evangelischen Gemeindezentrum Gönningen zum Thema Krieg und Frieden, ausgestellt. (GEA)