Logo
Aktuell Leute

Zwischen BWL-Studium und Laufsteg

REUTLINGEN. Michael Cieply ist Student in Pforzheim - und Model. Zwei ZmS-Reporterinnen plauderten mit ihm über seinen beruflichen Werdegang und sine Zukunftspläne.

Wie alles begann: Freunde, sagt Micheael Cieply, haben ihn immer animiert, es doch mal mit dem Modeln zu versuchen. Er wurde auch oft auf der Straße angesprochen, ob er das mache oder Lust habe, so was zu machen - zum Beispiel von Fotografen und Agenturen. Schließlich stellt er sich tatsächlich bei einer Agentur vor und machte bei einem Casting mit. Das Modeln, erzählt der 23-Jährige, war nicht sein Traumjob. Er hat sich eher so ergeben. Aber jetzt hat er sehr viel Spaß daran und kann sich auch vorstellen, nach seinem Studium (BWL/International Marketing) mit dem Modeln weiterzumachen.

Da das Studium bis jetzt aber noch viel Zeit in Anspruch nimmt, ist Modeln für ihn eher noch ein Hobby oder »Nebenjob«. Hätte er mehr Zeit, hätte er auch mehr Möglichkeiten, Jobangebote anzunehmen und sich mehr darauf zu konzentrieren. Er erzählte uns, er sei nicht so das typische Model das von Flugzeug zu Flugzeug steigt, sondern gerade am Aufbau einer Karriere ist und in diese neue Welt hineinschnuppert.

Michael Cieply modelt unter anderem auf Modenschauen wie zum Beispiel bei den »Hochzeitstagen« oder bei »Fashion and Music« in Metzingen. Darüber hinaus macht ihm die Arbeit vor der Kamera auch sehr viel Spaß. Er ist Werbegesicht für verschiedene Firmen und lächelt von Plakaten an Bushaltestellen oder S-Bahnstationen.

»Bei männlichen Models geht's mehr ums Gesamtbild als um die exakten Maße«
Welcher Job für ihn der beste war? Das kann er gar nicht pauschal beantworten. »Jeder für sich hatte das gewisse Etwas und brachte neue Herausforderungen mit sich«, sagt das Model. Auf seiner Liste stehen Namen wie Tommy Hilfiger, Marc O'Polo und La Biosthetique. Für ihn sind die Vorteile des Modelns, dass man viele Prominente und interessante Leute kennen lernt, in schönen Hotels übernachten darf und auf tollen Events ist.

Außerdem ergeben sich oft Freundschaften mit anderen Models, da man sich oft sogar ein Zimmer teilt. Dem Klischee, dass der persönliche Umgang zwischen den Models vor allem vom Konkurrenzkampf geprägt ist, widerspricht Michael Cieply: »Wir tauschen oft persönliche Erlebnisse aus.«

Michael Cieply hat mit dem Modeln erst im Januar dieses Jahres richtig angefangen. Davor hat er eher versucht, seine Set Card mit interessanten Projekten zu erweitern - damit ist er auch heute noch beschäftigt.

Er verriet uns auch, dass Modeln nicht so ist, wie man sich es vielleicht vorstellt. Es ist anstrengend und der Traum, dass man nach einem Shooting schon groß rauskommt, ist nicht Realität, sondern mit harter Arbeit verbunden. Wichtig für ein Model ist, dass man ein gesundes Selbstvertrauen hat. Auch Glück spielt natürlich eine Rolle und die Fähigkeit, ab und zu auch mal was einstecken zu können - zum Beispiel eine Absage und harte Kritik von Kunden bei Castings.

Wir fragten Michael auch, ob es Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Modelbusiness gibt. Darauf antwortete er: »Ich denke, dass es für Männer um einiges einfacher ist, da die Konkurenz nicht so groß ist wie bei den Frauen und bei den Männern eher auch das Gesamtbild geschaut wird und nicht so kritisch wie bei den Frauen auf die exakten Maße.« Und weiter: »Man muss auf jeden Fall das gewisse Etwas bei dem Job mitbringen. Mir wurde oftmals gesagt, dass ich durch mein Lächeln eine super Ausstrahlung habe und sehr fotogen bin. Das Wichtigste ist, dass man immer bodenständig bleibt und nicht auf alles eingeht, was einem bei dem Jobs vorgeschrieben wird, da man immer im Hinterkopf behalten muss, dass der nächste Tag anders sein kann und alles vorbei ist.« (ZmS)

Lisa Göhler und Johanna Neuhäusser, BZN-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9