Gekauft wurde der Listhof 1992, das dazugehörige Gebiet vier Jahre später. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass dieses Gebiet um den Listhof ursprünglich ein Truppenübungsplatz war. Dieses Areal ist bewohnt von vielen schutzwürdigen Vögeln, Amphibien und Insekten. Viele von ihnen stehen auf der roten Liste der gefährdeten Arten.
Jahrzehntelang unberührt
Diese Tiere konnten sich nur ansiedeln, weil dieses Gebiet wegen des Militärs unberührt von Landwirtschaft und Häusersiedlungen blieb und sich somit die Tiere ungestört ansiedeln konnten. Da man erkannte, dass es diese Tiere zu schützen gilt und dies eine einmalige Gelegenheit war, ein so stadtnahes Gebiet zu nutzen, baute man das ehemalige Militärgebäude zu einem Ort um, in dem man sich über die Umwelt informieren kann und über alles, was dort lebt.
Damit die Lebewesen auch weiter ungestört bleiben und da es von überregionaler und sogar von europaweiter Bedeutung war, ein solches Stück unberührte Natur zu erhalten, wurde das Areal 2000 zu einem Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es wurde beschlossen, mit Geldern der Stadt und des Landes das dortige Gebäude, den Listhof, vollständig zu einem regionalen Umweltbildungszentrum umzubauen, das die Besucher nicht nur über die Umwelt informiert. Es soll auch dazu beitragen, ein Bewusstsein für den Erhalt der Natur zu bilden.
Der Listhof ist jetzt eine multifunktionale Einrichtung, die speziell für Kinder aber auch für Familien Führungen durch das Gebiet, einen Naturerlebnisgarten, Ausstellungen zu Natur und Umweltthemen, Veranstaltungen und Exkursionen mit Übernachtung für Gruppen und Schulklassen anbietet.
Der Listhof ist außerdem mit Seminarräumen, einem Labor und sogar einer eigenen Solaranlage ausgerüstet. Die Einrichtung stößt allgemein auf großes Interesse. Vor kurzem erst wurde ein eigener Trägerverein für das Umweltbildungszentrum Reutlingen gegründet. Dieser Verein, dem jeder beitreten kann, unterstützt den Listhof. Diese Einrichtung und die angebotenen Aktivitäten sind so attraktiv, dass wir einen Besuch oder gar eine Mitgliedschaft nur empfehlen können. (ZmS)
Jennifer Pfau, Johannes Stotz und Melanie Trost, Albert-Einstein-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10c
