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ZOB ist Mittelpunkt der Gewalt

REUTLINGEN. Körperverletzungen, Diebstähle, Gewalt und Bedrohungen. Solche Meldungen sind auf der Reutlinger Polizeidirektion nichts ungewöhnliches. Erschreckenderweise nimmt die Gewalt und die Körperverletzungen unter Jugendlichen weiter zu. »Die meisten Vergehen werden am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) gemeldet«, berichtet Polizeikommissar Walter Kussmann von der Polizeidirektion Reutlingen.

»Dort kommt es immer wieder zu Bedrohungen, Schlägereien, und auch zu Sachbeschädigungen.« Letztes Jahr wurden anhand der Statistiken auf der Polizeiwache 112 Fälle allein am ZOB gemeldet. Doch laut den Hochrechnungen dieses Jahres kann man sagen, dass zumindest die Körperverletzungen am ZOB zurückgehen.

Klauen aus Spaß

Unter den 1 191 Straftaten im Jahr 2004 der Jugendlichen in Reutlingen spielt Diebstahl mit 70 bis 80 Prozent eine große Rolle. »Betroffen sind vor allem die Kaufhäuser, in denen Jugendliche oft nur aus Jux, Mutproben oder Gruppenzwang einen Gegenstand klauen«, so der Kommissar. Auch wenn es nichts Großes ist, wird es genau wie alles andere zur Anzeige gebracht. Dies fängt sogar schon bei Sechs- und Siebenjährigen an, die zwar nichts Großes klauen, aber schon mit kleinen Dingen wie Süßigkeiten beginnen. Die Hauptgruppe der Täter ist zwischen 13 und 16 Jahren. Bei mehrmaligen Vergehen kann die Justiz Jugendarrest verordnen.

Gleichwohl darf man nicht davon ausgehen, dass wirklich so viele Jugendliche eine Straftat begehen. Von den rund 20 000 Jugendlichen aus dem Stadtgebiet Reutlingen sind etwa 650 bei der Polizei namentlich erfasst. Die Fallzahlen bei mehrmaligen Vergehen sind nicht mit inbegriffen. Außerdem fügt der Kommissar hinzu: »80 bis 90 Prozent der Täter schreckt schon die Fahrt zur Polizei, die Benachrichtigung der Eltern und die Strafanzeige so ab, dass die erste Straftat oft die letzte bleibt.« (ZmS)



Rebekka Sester und Svenja Kaipf, Klasse 10 d, BZN Gymnasium