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Zeppeline – Die Zukunft?

Amélie hat mit ihrer Schwester Fanny über ihre Erfahrungen mit Zeppelinen gesprochen.

Ein Zeppelin in der Luft.    FOTO:ZMS
Ein Zeppelin in der Luft. FOTO:ZMS
Ein Zeppelin in der Luft. FOTO:ZMS

REUTLINGEN. Jeden Tag verschmutzen bis zu 200 000 Flugzeuge mit ihren CO

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-Abgasen die Luft und schaden somit dem Klima. Deshalb habe ich mit meiner Schwester Amélie über verschiedene Alternativen gesprochen. Unsere beste Idee waren Zeppeline. Da sie selbst schon mit einem Zeppelin unterwegs war und sich entsprechend informiert hat, haben wir ein Interview geführt zu der Problemfrage »Sind Zeppeline die Zukunft des Luftverkehrs?«

ZmS: Amélie, du hast selbst schon einen Zeppelinflug erlebt – wie war das für dich? Erzähl mal.

Amélie Wallburg: Mir hat der Flug sehr gut gefallen. Ich würde mir selbst auch wünschen, dass es wieder mehr Zeppeline gibt, weil es einfach ein tolles Gefühl ist, auf diese Art in der Luft zu sein. Es ist überhaupt nicht wie bei einem Flugzeug, sondern es fühlt sich wirklich an, als würde man schweben und der Zeppelin fliegt lautlos dahin, es ist einfach toll!

So wie sich das für mich anhört, bist du immer noch begeistert von deinem Flug und würdest gerne wieder fliegen! Was würdest du von einer Wiedergeburt der Zeppeline halten, dass sie anstelle von Flugzeugen eingeführt werden?

Amélie: Für mich wäre das wirklich eine tolle Variante, vor allem auch wegen des Klimawandels, weil Zeppeline keine Abgase ausstoßen, sondern heutzutage mit Helium angetrieben werden. Auch sonst gibt es viele Argumente dafür. Zum Beispiel können sie überall landen, weil sie Senkrechtstarter sind und übrigens auch viele Tonnen Gewicht transportieren.

Das klingt ja sehr positiv. Allerdings gibt es bestimmt leider auch viele Gegenargumente oder Probleme, da diese Variante sonst längst eingeführt worden wäre.

Amélie: Ja, also zum einen ist es so, dass die riesigen Luftschiffe, wie es sie in den 20er- und 30er-Jahren gab, heute nicht mehr so gebaut werden. Es gibt nur noch kleinere, sogenannte »Prallluftschiffe«.

Sind das dann die Luftschiffe, die man immer mal wieder am Himmel mit Werbung fliegen sieht?

Amélie: Ja, zum Beispiel. Das sind aber eigentlich gar keine richtigen Zeppeline. Auf der ganzen Welt gibt es nur vier echte Zeppeline der neuen Technologie. Im Vergleich zu den früheren Luftschiffen sind sie aber ziemlich klein. Ich glaube, circa 25 Meter lang, das ist nur ein Fünftel der Größe von damals.

Warum gibt es die großen Luftschiffe heute nicht mehr?

Amélie: Das liegt vor allem daran, dass die Technik, wie sie früher benutzt wurde, zu gefährlich ist. Die Zeppeline flogen mit Wasserstoff. Am Hindenburg-Unglück sieht man, welche Konsequenzen daraus entstehen könnten. Außerdem ist es ein weiteres Problem, dass die Fachleute alle gestorben sind und somit quasi alles neu entwickelt wurde.

Also aus Sicherheit und weil man Zeppeline eigentlich nicht mehr für den Alltag braucht, weil es Passagierflugzeuge gibt?

Amélie: Genau. Trotzdem ist für mich das größte Argument gegen eine Zukunft mit Zeppelinen, dass sie sehr viel langsamer fliegen als Flugzeuge. Damals dauerte es ungefähr drei bis vier Tage, den Atlantik zu überqueren – heute sind es circa acht bis neun Stunden mit dem Flugzeug. Deshalb sind bestimmt viele gegen diese Idee.

Ja, das ist ein starkes Argument. Für ein schnelles Reisen bräuchte man zusätzlich noch bessere Zugverbindungen oder Ähnliches.

Amélie: Also wenn man das im Hinblick auf den Klimawandel sieht, müsste die heutige Technik der halbstarren Luftschiffe um einiges mehr ausgereift werden und sie müssten größer gebaut werden. Dennoch könnte man Zeppeline wieder vermehrt einsetzen, auch in anderen Bereichen, zum Beispiel in der Forschung, weil sie auch früher schon bei extremen Temperaturen auf Expeditionen benutzt wurden.

Okay. Meiner Meinung nach würde unsere Idee funktionieren, man müsste eben die Zugverbindungen und die Technik der Zeppeline verbessern, außerdem müssten sie größer und in Massenproduktion gebaut werden.

Amélie: Ja, wie gesagt, obwohl es auch viele positive Argumente gibt, zum Beispiel das ruhigere und bequemere Reisen und den Vorteil, dass Zeppeline durch ihre speziellen Lenkungen überall ohne Start- und Landebahnen starten und landen können, glaube ich im Moment noch nicht, dass dies eine wahrscheinlich Alternative zu den Flugzeugen wäre, auch wenn sich viele Zeppelinfans wünschen, dass die Luftschiffe wieder eingesetzt werden. (ZmS)

Fanny Wallburg, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Metzingen, Klasse 9c