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Wo Teenager-Müttern geholfen wird

REUTLINGEN. »Schwanger, was jetzt?« Diese Frage stellen sich immer wieder auch Jugendliche. Im Laufe der Jahre haben ungeplante Schwangerschaften bei Teenagern leicht zugenommen. Die Betroffenen wissen in aller Regel nicht weiter und ziehen sich zurück. Schließlich suchen sie eine Beratungsstelle auf.

Eine von diesen Schwangerschaftsberatungsstellen ist bei »Pro Familia«, wo unter anderem Andrea Kahrens, Roland Riedl, Elsbeth Walter und Friederike Haug-Lorenz ungewollt Schwangeren mit Rat und Tat zur Seite stehen. Beim ZmS-Pressegespräch informierten sie über die heutige Situation der jungen Schwangeren im Kreis Reutlingen.

Frauen jeden Alters können zu einer Schwangerschaftsberatung kommen. Die Berater unterstützen sie und nehmen die Ängste der jungen Schwangeren ernst. Da sie unter Schweigepflicht stehen, wird nichts ohne das Einverständnis der Betroffenen unternommen. Die Berater dürfen niemals die Entscheidung des Mädchens ablehnen oder sie in eine andere Richtung drängen. Ihre Meinung wird akzeptiert und respektiert.

Die meisten, die zu einer Beratung kommen, nehmen ihre Mutter, ihren Vater, ihren Freund oder eine Freundin mit. Manche Eltern stellen die Mädchen vor die Wahl »Wir oder das Kind«. Um diese Drohung zu entschärfen, versucht Pro Familia im Gespräch solche und ähnliche Konflikte zu lösen.

Eng mit dem Thema »ungeplante Schwangerschaft« verknüpft sind Schwangerschaftsabbrüche. Um sich in der Entscheidung sicher zu sein, braucht die Schwangere Ruhe und Zeit zum Nachdenken. Bei Pro Familia findet sie Unterstützung.

Es kommt vergleichsweise selten vor, dass junge Mädchen abtreiben wollen. Viele werdende Mütter fühlen sich allerdings noch nicht reif genug, um ein Kind zu bekommen und es groß zu ziehen. Sie wollen zuerst eine Ausbildung abschließen und sich eine eigene Existenz aufbauen.

Wenn ein Schwangerschaftsabbruch - beispielsweise aus ethischen Gründen - nicht in Frage kommt, kann ein Säugling auch gleich nach der Geburt zur Adoption freigegeben werden. Bei einer Adoption kann das Kind später herausfinden, wer seine leiblichen Eltern sind oder waren. Dies wiederum geht bei der anonymen Geburt und bei der Babyklappe nicht. Aus diesen Gründen findet Pro Familia, dass die Babyklappe keine gute Lösung ist. Denn in den letzten Jahren hat es sich herausgestellt, dass es wichtig ist, dass Kinder erfahren, woher sie stammen.

Entscheidung fürs Leben

Doch die meisten der jungen Frauen entscheiden sich für eine Geburt und für ein neues Leben mit eigenem Kind - trotz ihres jugendlichen Alters. Eine Entscheidung, die den werdenden Müttern natürlich deutlich leichter fällt, wenn sie sich familiärer Unterstützung sicher sein können.

Wer Fragen zum Thema Schwangerschaft hat, kann sich vertrauensvoll an die diskreten Beratungsstellen in Reutlingen wenden - zum Beispiel an Pro Familia, die Caritas, die Diakonische Bezirksstelle oder das Gesundheitsamt. (ZmS)



Tanja Kluge, Josephine John und Janine Düsel, Laura-Schradin-Schule, 2BFP1