Logo
Aktuell Raumfahrt

Wie man günstig in den Weltraum reisen könnte

Pedro, Rudolf und Patrik haben sich bei Professor Fasoulas über Weltraumlifte und Skyhooks informiert

Stefanos Fasoulas (Zweiter von rechts)  hat mit Pedro Zeeb, Rudolf Dirks und Patrik Melle über  visionäre Raumfahrt-Konzepte ges
Stefanos Fasoulas (Zweiter von rechts) hat mit Pedro Zeeb, Rudolf Dirks und Patrik Melle über visionäre Raumfahrt-Konzepte gesprochen. FOTO: ZMS
Stefanos Fasoulas (Zweiter von rechts) hat mit Pedro Zeeb, Rudolf Dirks und Patrik Melle über visionäre Raumfahrt-Konzepte gesprochen. FOTO: ZMS

STUTTGART. In den Weltraum kostengünstig Reisen ist ein Traum von vielen Menschen. Wie das möglich werden könnte? Darüber haben wir uns am Institut für Raumfahrtsysteme der Uni Stuttgart bei Professor Dr. Ing. Stefanos Fasoulas informiert. Wir haben uns dort mit zwei Konzepten befasst.

Einmal mit dem Weltraumlift, einer Art Aufzug, der in den Weltraum ragt. Und einen Skyhook, der wie ein Satellit in der Erdumlaufbahn um die Erde kreist. Hook heißt aus dem Englischen übersetzt Haken. Der Skyhook ist also nichts anderes als ein Haken an dem Raumschiffe andocken können. Der Haken hat einen Drehpunkt und auf der anderen Seite ein Gegengewicht. Der Skyhook dreht sich nicht nur um die Erde, sondern auch um sich selbst, sodass er die Raumschiffe von der Erde in den Weltraum katapultiert oder umgekehrt wieder zur Erde zurück.

Auf die Frage, welches Prinzip realer ist, sagte Fasoulas: »Beide sind visionär und attraktiv. Ich stelle mir die dynamische Variante des Rotierenden von der Technik etwas anspruchsvoller vor als ein stationär in Ruhe verweilender Aufzug, an dem man sich entlang hangeln kann.« Ein großes Problem sind Mikrometeoriten und Weltraumschrott. Diese können gefährlich werden für beide Konzepte. Der Skyhook ist anfälliger durch die Rotation und Umkreisung der Erde von Satelliten, Weltraumschrott und Mikrometeoriten als der Weltraumlift. »Dynamisch im Weltraum gibt kein Problem mit Flugzeugen, die fliegen nicht so hoch. Und bei Weltraumschrott ist eben das Problem dadurch, dass man eine wesentliche größere Fläche oder ein größeres Volumen darstellt.«

Das Schwierigste ist, geeignetes Material für die Seile zu finden. »Wenn man das Ganze vom Boden aus machen möchte, braucht man eine entsprechend große Festigkeit, weil die Dimensionen sehr groß werden, dann auch dementsprechend die Kraft.« Doch eine jüngste Entdeckung gibt Hoffnung: »Sogenannte Nanotubes. Die haben diese Festigkeit, allerdings nur im Nanometer-Maßstab. Ob und in welcher Weise sich das Ganze auf makroskopische, auf große Körper, übertragen lässt, ist noch völlig offen. Dort sind Größenordnungen dazwischen. Mikrometer, dann Millimeter, dann Meter und irgendwann dann Kilometer und wir brauchen ja ein bisschen mehr.«

Prognosen für beide Konzepte abzugeben, fand Fasoulas schwierig. »Aber wer hätte vor 110 Jahren gedacht, dass es heute möglich ist, innerhalb von 24 Stunden jeden Punkt auf der Erde zu erreichen? Und das mit vertretbaren Kosten.« Wie Fasoulas sagt, ist es schwierig, eine Vorhersage für diese Konzepte zu treffen. Aber es kann sich durch eine Entdeckung alles ändern. Dies liegt aber sehr wahrscheinlich weit in der Zukunft. (ZmS)Pedro Zeeb, Rudolf Dirks und Patrik Melle, Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Reutlingen, Klasse TG 11/2