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Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?

MÜNSINGEN. Wenn man auf der Straße einen Schornsteinfeger trifft und sich von ihm noch berühren lässt, soll das dem Glück auf die Sprünge helfen. Manche reiben auch des Glückes wegen kurz an einem seiner Messingknöpfe, die mit dem Wappen des heiligen St. Florian verziert sind, oder sie brechen sich ein kleines Stückchen seines Besens ab und legen es sich als Glücksbringer in den Geldbeutel. Ob das heute auch noch so ist und was ein Schornsteinfeger sonst noch macht, wollte ich genau wissen und habe deshalb einen Schornsteinfeger befragt.

Glücksbringer oder einfach nur ein ganz »normaler« Handwerker? ZmSler haben bei einem Schornsteinfeger nachgefragt.
Glücksbringer oder einfach nur ein ganz »normaler« Handwerker? ZmSler haben bei einem Schornsteinfeger nachgefragt. GEA-ARCHIVFOTO: PACHER
Glücksbringer oder einfach nur ein ganz »normaler« Handwerker? ZmSler haben bei einem Schornsteinfeger nachgefragt. GEA-ARCHIVFOTO: PACHER
ZmS: Wie lange sind Sie schon Schornsteinfeger?

Schornsteinfeger: Seit August 1978, also etwas mehr als 29 Jahre.

»Mädchen sind bei den Kunden gerne gesehen«

Wie lange dauert die Ausbildung zum Schornsteinfeger?

Schornsteinfeger: Je nach Schulbildung und Abschluss einer Zwischenprüfung zwei bis drei Jahre.

Können Mädchen auch Schornstein- feger werden?

Schornsteinfeger: Aber sicher, sie sind bei den Kunden gerne gesehen.

Was gefällt Ihnen bei der Arbeit als Schornsteinfeger?

Schornsteinfeger: Das Kehren der Schornsteine und das Überprüfen von Öfen und Heizungen ist eine abwechslungsreiche Aufgabe. Hierbei kommt man in viele Häuser und Wohnungen und lernt auch viele Menschen kennen. Durch den Kontakt mit den Leuten macht die Arbeit besonders viel Spaß.

»Das mit dem Glück ist so eine Sache. Mann muss einfach nur fest daran glauben«

Müssen Sie auch noch wie früher in Schornsteine klettern?

Schornsteinfeger: Die Schornsteine, die heute gebaut werden, haben viel zu kleine Querschnitte. In ganz alten Häusern gibt es teilweise noch steigbare Kamine, aber nur ganz wenige sind noch in Gebrauch. Wenn man diese aber mit den üblichen Besen nicht kehren kann, werden Sie wie früher »bestiegen« und »befahren« und von innen gereinigt.

Stimmt es, dass der Schornsteinfeger Glück bringt?

Schornsteinfeger: Das mit dem Glück ist so eine Sache. Man muss einfach nur fest daran glauben. Ab und zu wird man auf der Straße angesprochen und man muss dem einen oder anderen einen schwarzen Punkt auf die Wange oder die Nase machen. (ZmS)



Moritz Werner, Gustav-Mesmer-Realschule Münsingen, Klasse 8 a