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Aktuell Krankheit

Wenn der Körper leidet, geht es auch der Seele nicht gut

TÜBINGEN. Schlank, schön und eine super Figur. Viele Mädchen möchten so aussehen. Ein Ideal, das eigentlich großes Glück verspricht. Doch viele sind sich der Gefahr nicht bewusst. 90 Prozent der weiblichen Teenager wollen ihr Gewicht reduzieren. Besonders Mädchen in der Pubertät sind oft betroffen.

Der Drang, immer weiter abzunehmen, um noch dünner und leichter zu werden, führt nicht selten zu Untergewicht und schließlich zur Magersucht (Anorexia Nervosa). Magersucht ist eine schwerwiegende Erkrankung, die auch zum Tod führen kann - die Todesrate liegt zwischen fünf und 18 Prozent - und sich über eine längere Zeit über hinzieht.

Wenn man dieser gefährlichen Krankheit verfallen ist, ist es schwer, den Kampf gegen sie zu gewinnen, denn die körperliche Verfassung erfasst auch die seelische. Angehörige und Freunde leiden genau so stark unter der Magersucht wie der Betroffene selbst. Sie machen sich Vorwürfe, was sie falsch gemacht haben und wieso es überhaupt so weit kommen konnte. Sie machen sich große Sorgen und wollen dem Betroffenen eine gute Stütze sein.

Ein Triumph über sich selbst

Gründe für ein solch radikales Abnehmen sind meistens nicht der Schlankheitswahn oder der Ekel vor dem Essen, sondern Probleme in der Familie, in der Schule oder auch im Zusammenspiel mit Depression. Aus solch einem tiefen Loch hilft meist nur eine professionelle Therapie, welche allerdings auch nicht ganz heilend ist.

Die Krankheit schrumpft, doch ganz verschwinden tut sie oft nie. Es bleibt die Anlage zu einer Sucht, die lebenslang bestehen bleibt.

Der Körper reagiert heftig auf das Fehlen der Nahrung und sendet deshalb viele Signale. Doch der Betroffene ignoriert diese meistens. So kommt es, dass man andauernd friert, Haarausfall bekommt und der Bauch sich aufbläht, sobald man eine Kleinigkeit isst. Ein Triumph über sich selbst.

Man sieht die Veränderungen an sich und spürt, dass es nicht richtig sein kann, doch man selber kann aus eigener Kraft nichts dagegen unternehmen. Es ist ein Kampf gegen sich, den man alleine nicht gewinnen kann. (ZmS)

Tabea Jägle und Katharina Brückmann, Wildermuth-Gymnasium Tübingen, Klasse 9a