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Was hören Sprachassistenten?

Personalisierte Werbung durch programmierte Spionage – Werden wir für unsere Werbung von Sprachassistenten abgehört? Diese Frage stellt sich Tugba.

Viele Leute bedienen ihre Smartphones und Computer mit Sprachassistenten. FOTO: DPA
Viele Leute bedienen ihre Smartphones und Computer mit Sprachassistenten. FOTO: DPA
Viele Leute bedienen ihre Smartphones und Computer mit Sprachassistenten. FOTO: DPA

METZINGEN. Alexa, Siri, Google Assistant, Bixby und Co. Diese Sprachassistenten begleiten uns tagtäglich durch unseren Alltag und haben dem einen oder anderen auch das Leben vereinfacht. Ein Klick und schon werden wir von unseren eigenen, persönlichen Assistenten am Handy bedient. Doch ist Ihnen jemals aufgefallen, wie beispielsweise nach einem Gespräch von einer Überlegung zum Kauf einer Immobilie plötzlich diese als Werbung auftaucht? Warum geschieht dies so häufig und was steckt nun wirklich dahinter?

Alles fing damit an, dass Mark Zuckerberg mit seiner sozialen Medienplattform Facebook Daten gesammelt und hat und das als Potenzial gesehen hat, diese Informationen an dritte Firmen weiterzuleiten, weil er damit Profit für sich machen könnte. Man weiß aber nicht genau, ob Facebook aktiv die Daten verkauft hat, oder es nur unbewusst geschehen ist (das behauptet Ex-Cambridge-Analytica-Mitgründer Chris Wylie im Interview mit dem ZDF). Dadurch landeten auch diese ganzen persönlichen Werbungen im Netz und sorgte dann für einen großen Skandal in den sozialen Plattformen.

Facebook hatte nämlich einen kompletten Überblick über unsere Verfahren sowie Aktionen und leitete diese dann weiter. Dann wurden die verschiedenen Handlungen unterschiedlichen Kategorien zugeordnet und tauchten nachher als Vorschlag in unseren sozialen Medien auf. Facebook beispielsweise hat einen gesamten Überblick über unsere Freundschaftslisten, wer angenommen und wer aus dieser Liste ausgestoßen wurde.

Als nun ankündigt wurde, dass Apple mit einem persönlichen Sprachhelfer namens Siri rauskommen will, haben sich andere Smartphonekonzerne angeschlossen und ebenfalls solche ähnlichen Sprachhelfer als Zusatzfunktion auf technischen Geräten hinzugefügt. Durch diese Vorgänge, wie beispielsweise bei Amazon, mussten die Unternehmen oft an Gerichtsverfahren teilnehmen, weil sie nachträglich die Aufzeichnungen einzelner Benutzer aus einem speziellen Zeitraum herauszurücken sollten. Öfters ging es dabei um schwerere Straftaten, die getätigt wurden. Erst im November in 2018 handelte es sich um einen Doppelmord-Fall. Zunächst hatte die Firma gezögert, aber dann gemeint, dass sie auf Forderungen reagieren würden.

Jedoch weiß man nicht wirklich klar, ob wir nun durch diese Firmen abgehört werden. Amazon berichtet, dass bis zu sieben Mikrofone in dem Sprachassistent Alexa vorhanden sein können. Dieses Gerät kann von mehreren Metern Entfernung kommandiert werden und ist auch von anderen Zimmern aus verfügbar. Amazon erklärt dies folgendermaßen: Es kommt drauf an, wie es in der Einstellung verändert wird und Alexa reagiert dann auf ein sogenanntes Aktivierungswort. Anschließend wird der Sprachassistent Alexa angeschaltet, nimmt die Forderung auf und schickt sie in die Cloud, wo danach eine Auskunft erwartet wird.

Eine weitere interessante Frage ist, ob man Kontrolle über die Datensammlung haben könnte. Hierzu jedoch gibt es eine Problematik: Die aufgezeichneten Gespräche werden in der Alexa-App gesammelt und da können Benutzer sie sehen, wo die Spracherkennung noch Fehler hat. Solche Aufzeichnungen können Nutzer entfernen und das Schema dadurch auch stärken. Nachdem die Daten gesammelt wurden, haben sie keine Einwirkung auf andere Nutzer und werden in Amazon Servern bearbeitet, die sich teilweise auch im Ausland befinden können. Dies kann in den Nutzungsbedingungen unter Punkt 1:3 aufgefunden werden: »Alexa verarbeitet und speichert ihre Alexa Interaktionen, wie Spracheingaben, Musikwiedergabelisten und ihre Alexa To-do- und Einkaufslisten in der Cloud.«

Alles auf den Punkt gebracht und die Fakten dargelegt, kann man sagen, dass es ziemlich unklar ist, ob wir nun für unsere Werbung oder Sonstiges abgehört werden. Werden die Firmen uns weiter beobachten und falls ja, was wollen sie noch mit unseren persönlichen Daten alles anstellen? (ZmS)

Tugba Erdem, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Metzingen, Klasse 9 b