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Was gelernt und Spaß gehabt

PFULLINGEN/HEDDINGHAM. Bereits in der 7. Klasse kam an unserer Schule - der Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen - die Anfrage, wer am Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Hedingham in England teilnehmen möchte.

Die interessierten Schüler mussten viele Vorbereitungskurse machen, die sie auf das Leben in England vorbereiten sollten. Unter anderem nahmen wir Höflichkeitsformen und den Umgang mit dem englischen Geld durch und unsere Betreuungs-Lehrerinnen Frau Maier und Frau Haug-Straub haben uns mittels Filmen einen kurzen Einblick in die englischen Schulen gegeben.

Alle waren irre aufgeregt

Am Ende des Schuljahres wurden uns unsere englischen Austauschschüler zugeteilt. Leider musste bei den Mädchen ein Losverfahren entscheiden, wer mitdurfte, da sich in England nicht so viele Mädchen gemeldet hatten wie in Deutschland. Viele Tränen flossen bei denen, die nicht mitfahren konnten, denn das Jahr Vorbereitung war für sie praktisch umsonst gewesen. Allerdings haben uns unsere Lehrerinnen von Anfang an gesagt, dass vermutlich nicht alle Interessierten mit nach England können.

Am 14. Oktober dieses Jahres, also Anfang der 8. Klasse, ging's dann endlich los. Um 16.30 Uhr trafen wir uns am Laiblinsplatz in Pfullingen. Von dort aus fuhren wir mit dem Expresso - dem regionalen Shuttle-Bus - nach Stuttgart zum Flughafen.

Englisch-Kenntnisse ausgepackt

Wir waren alle sehr aufgeregt, da wir nicht so richtig wussten, was auf uns zukommen würde. Gegen 19.30 Uhr saßen dann alle im Flugzeug. Nach ungefähr drei Stunden kamen wir in der Hedingham School an. Hedingham liegt nördlich von London, ungefähr eine Auto-Stunde entfernt. Auf dem Schulgelände sahen wir unsere Gastfamilien zum ersten Mal. Und die Aufregung war ziemlich groß.

Wir fragten uns gegenseitig, wie wir heißen, so fanden wir zusammen. Danach gingen wir mit unseren Familien nach Hause. Dort waren wir das ganze Wochenende über und sahen unsere deutschen Freunde erst am Montag in der Schule wieder. Das bedeutete für uns, dass wir unsere Englischkenntnisse auspacken mussten. Das klappte bei den meisten aber eigentlich ziemlich gut.

Manche fuhren mit ihren Gastfamilien nach London, andere gingen schwimmen oder reiten oder Trampolin springen. Zwei mussten sogar bei einem Umzug helfen. Am Montag ging's dann in die Schule. Dort waren wir richtig überrascht, denn sie war so groß und für uns Deutsche viel zu unübersichtlich. Morgens um 8 Uhr fuhren alle mit den Bussen in die Schule. Um 11 Uhr war die erste Pause - break. Wie bei uns in Deutschland dauerte sie etwa 15 Minuten. Um 13 Uhr ging\qs dann mit der großen Pause von 50 Minuten - launch (Mittagessen) - weiter.

Von unseren Gastmüttern bekamen wir immer riesige Lunchboxen mit. Darin waren Sandwiches, Obst, Chips, Rosinen, Kekse und Getränke. Gemeinsam mit den englischen Schülern haben wir dann auf dem überraschend großen Hof Pause gemacht und unsere Pakete gegessen. Das war auch ziemlich neu für uns. Danach war noch eine Stunde Unterricht, und dann war die Schule aus.

Aber auch Freizeit und Spaß

Der stellvertretende Schulleiter zeigte uns die Schule. Von den englischen Lehrern dort bekamen wir speziellen Unterricht, an dem nur wir Deutsche teilnahmen wie zum Beispiel Mathe, Naturwissenschaften und Walisisch. Wir waren aber auch mit unseren Austauschschülern im Unterricht.

Wir machten auch unterschiedliche Ausflüge, fuhren zum Freizeitpark »Thorpe-Park«, zum Hedingham Castle oder machten ein Ausflug nach Colchester, der ältesten Stadt Großbritanniens. Nach der Schule hatten wir dann Freizeit mit unseren Austausch-Partnern - und das bedeutete: Nun war Shoppen angesagt.

Sofort wieder hin

Die Zeit verging wie im Flug. Am Samstagmorgen, 21. Oktober, mussten wir bereits um 4 Uhr aufstehen und mit unseren Familien zum Flughafen fahren. Dort waren schon Taschentücher für den Abschied vorbereitet. Im Flugzeug waren dann aber alle davon überzeugt, dass es ein tolles Erlebnis war und dass wir alle sofort wieder hinfahren würden. Am Flughafen in Stuttgart war die Erleichterung und Freude groß, als wir unsere Eltern wiedersahen.

Wir freuen uns alle schon heute auf den Gegenbesuch der Engländer im Juli 2007. Die deutschen Schüler, die leider nicht mit nach Hedingham mitfahren durften, dürfen dann aber an allen Veranstaltungen teilnehmen. (ZmS)



Laura Munz, Felix Speidel, Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen, Klasse 8b