Los ging\qs an der Stiftskirche am Marktplatz. Es gelang uns, einen Mitbürger jüdischen Glaubens zu befragen. Wir fragten ihn, was er denn über andere Religionen denke. Er meinte, er fühle sich in Deutschland wegen seiner Religion ausgegrenzt. Aber er hoffe, für die Zukunft mehr Anschluss zur Christenwelt zu bekommen. Er würde sich über den Bau einer Synagoge in Tübingen freuen.
Die andere Kultur kennenlernen
Nach wenigen Minuten Fußmarsch befragten wir den Muslim Abdulla R. Unsere Fragen bezogen sich auf die Beziehung zwischen Muslimen und Christen. Der 30-Jährige wünscht sich, dass Christen und Muslime gut miteinander umgehen können und dass jeder von dem anderen etwas lernt.
Auf dem Weg zum Bahnhof befragten wir weitere Personen. Unter anderem einen unserer Lehrer des Kepler-Gymnasiums, wie er eigentlich über Muslime und das Zusammenleben mit ihnen denkt. Er wollte sich nicht festlegen und meinte, dass es wie in anderen Religionsgemeinschaften akzeptable und inakzeptable Mitglieder gibt.
Ein älterer Herr teilte uns seine eigenen Erfahrungen mit einer anderen Religion mit und erzählte uns, wie er mit 18 Jahren in die Türkei reiste. Er dachte damals, er würde in eine andere Welt kommen. Die Leute dort waren viel gastfreundlicher als in seiner Heimat. Er lernte ein wenig die Sprache und bekam dann mehr Einblicke in die Kultur und Religion der Türkei. Sein ursprüngliches Bild sei ein ganz anderes geworden, erklärt er. Er lernte dieses Land und die Menschen besser und intensiver kennen.
Große Gastfreundschaft
Als er nach Tübingen zurückkam, habe er ausländische Mitbürger viel besser verstanden und einen freundschaftlichen Umgang mit ihnen gepflegt. Er meinte: »Je mehr man über einen Glauben weiß, umso besser kann man sich ein Bild davon machen.« Wir haben in der kurzen Zeit nur wenige Mitbürger befragen können, deshalb ist unsere Befragung bei weitem nicht repräsentativ für Tübingen. In der Uni-Stadt leben etwa 15 Prozent ausländische Bürger. 32 Prozent aller Tübinger gehören nicht dem christlichen Glauben an. (ZmS)
Fabian Beez, Feiyang Li, Michael Stiegler, Kepler-Gymnasium Tübingen, Klasse 8a