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Aktuell Zeitung macht Schule

Von der Druckplatte zum Briefkasten

REUTLINGEN. Schon früh am Morgen fuhren wir, die Klasse 8b der Wilhelm-Hauff-Realschule, am vergangenen Donnerstag mit unserer Klassenlehrerin nach Betzingen in das Druckzentrum Neckar- Alb, um dort »live« zu sehen, wie der General-Anzeiger entsteht.

Zunächst gab uns Rolf Steincke ein paar allgemeine Infos zum DNA - so heißt das Druckzentrum in der Kurz-Variante. Das Druckzentrum Neckar-Alb druckt seit 2003 für sechs Zeitungsverlage: Den Reutlinger General-Anzeiger aus Reutlingen, das Schwäbische Tagblatt aus Tübingen, den Zollern-Alb-Kurier aus Balingen, den Ermstalboten aus Metzingen, die Hohenzollerische Zeitung aus Hechingen und aus Albstadt-Tailfingen für den Zollern-Alb-Kurier.

Gummiwalzen und Papierrollen

Die neuen Druckmaschinen drucken in vollem Betrieb 40 000 Zeitungen pro Stunde. Dazu werden Aluminium-Druckplatten benötigt, die über 160 000 Seiten drucken können. Eine Druckplatte entsteht so ähnlich wie ein Foto. Der Film einer Zeitungsseite wird auf die mit einer lichtempfindlichen Schicht versehene Aluminiumplatte gelegt. Sie wird belichtet, und die Stellen, die später im Druck erscheinen sollen, härten aus. Anschließend werden die vier Grundfarben rot, gelb, blau und schwarz auf die Gummiwalzen gebracht.

Nun können die Druckplatten die 18 bis 20 kilometerlangen Papierrollen mit den aktuellsten Berichten bedrucken. Jetzt werden die Papierbahnen gefaltet und zu Bögen ineinander gelegt. In der Weiterverarbeitung werden dann die Zeitungsbeilagen hinzugefügt - Prospekte oder Werbematerial. Dann werden die Zeitungen aufeinander gestapelt und zu Paketen geschnürt, die später die Zusteller bekommen.

Herr Steincke erklärte außerdem, dass Papierabfälle gesammelt und wiederverwertet werden. Denn manchmal kommt es vor, dass ein paar wenige Zeitungen nicht optimal verarbeitet sind und gleich an Ort und Stelle aussortiert werden. Schließlich organisiert das DNA auch den Versand der Zeitungen, so dass diese pünktlich den Ladentisch oder den Briefkasten der Leser erreichen.

Die Besichtigung hat sehr Spaß gemacht und war sehr lehrreich, denn nun wissen wir, was 65 Mitarbeiter des Druckzentrums täglich auf die Beine stellen müssen, damit wir eine perfekte und informationsreiche Zeitung haben.

Die Schüler wollten's aber genau wissen: Was passiert in der Redaktion? Am Burgplatz angekommen begrüßten uns Andreas Fink und Kathrin Dreher vom ZmS-Team in einem der Konferenzräume des General-Anzeigers.

Welche Nachricht erscheint wo?

Nach der interessanten Besichtigung im Druckzentrum waren wir doch allesamt etwas hungrig und durstig - was man uns anscheinend ansah - denn das ZmS-Team bot uns erst einmal etwas zu essen und zu trinken an. Dann ging es gleich zur Sache. Wir bekamen die aktuelle Tageszeitung und Projektleiter Andreas Fink erklärte uns, wie die Zeitung sich in die inhaltlichen Teile wie Politik, Kultur, Wirtschaft und Lokales gliedert, und dass auch Werbung und Anzeigen für Zeitungsverlage wichtig sind. Daraufhin bekam jeder Schüler einen Bericht und musste ihn vorlesen, um zu erkennen, welcher mehr und welcher weniger interessant ist. Später gingen wir die einzelnen Ausschnitte durch und entschieden dann gemeinsam, welche Nachrichten unter welcher Rubrik erscheinen sollten oder welche man erst gar nicht ins Blatt heben sollte.

Das Ergebnis war: Es gibt auch viel Unnötiges auf der Welt, aus dem Redakteure ständig aussortieren müssen.

Danach durften wir in die Abteilung, die sich mit den Bildern beschäftigt. Rüdiger Lauxmann zeigte uns, wie man ein Bild verändern kann. Da war die Klasse sehr begeistert. Einen Stock höher kamen wir ins Archiv. Hier erklärte uns Conny Freidel, wie alle GEA-Berichte gelagert werden und wie man Detailwissen über Stars und Prominente herausfindet. Zum Schluss zeigte uns Andreas Fink noch, wie man eine Zeitungsseite »baut«, und wie schwer es dabei oftmals ist - ohne die Regeln des vorgegebenen Layouts zu brechen - eine gelungene Spitzmarke, Dachzeile und Hauptüberschrift zu kreieren.

Die Zeit im Druckzentrum und in der Redaktion ging ganz schnell vorbei. Nun wissen wir nicht nur, wie eine Zeitung entsteht, sondern auch, wie die Zeitungsleute Informationen beschaffen und verarbeiten. Damit wir weiterhin genug Stoff für unser Projekt »Zeitung macht Schule« erhalten. Vielen Dank für diesen tollen Tag. (ZmS)



Mario und Maurice, Rana Issa, Wilhelm-Hauff-Realschule, Klasse 8b