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Vögel fit für die Wildnis machen

MÖSSINGEN. Mäusebussarde, Amseln und Turmfalken: Das sind nicht nur die bekanntesten, sondern auch die am häufigsten verletzten Vögel unserer Region. Das Nabu-Vogelschutzzentrum in Mössingen hat es sich zur Aufgabe gemacht, verletzte und aufgefundene heimische Wildvögel zu pflegen und möglichst wieder auszuwildern. Seit bereits elf Jahren versuchen fünf Mitarbeiter unter der Leitung von Daniel Schmidt den zahlreichen kranken oder von Unfällen verletzten Vögeln zu helfen.

Die meisten Verletzungen sind Frakturen oder Schädel-Hirn-Traumata, die darauf basieren, dass die Vögel gegen Fenster oder andere Scheiben fliegen. Momentan sind 14 Tiere in Pflege. Insgesamt 820 Vögel werden dort jährlich abgegeben; die meisten im Frühjahr, weil in der Zeit sehr viele Jungvögel geboren werden. Allerdings dürfen nur einheimische Wildvögel aus Mitteleuropa aufgenommen werden.

Ratten auf dem Speiseplan

Wer zwischen April und Juni einen Vogel findet, darf ihn auf keinen Fall anfassen. Auch wenn er hilflos aussieht. Man muss erst beobachten, ob die Mutter noch in der Nähe ist, oder ob er sich bereits selbst ernähren kann. Denn es ist besser, wenn Jungvögel von der Mutter aufgezogen werden, anstatt von Menschen. Die Vögel brauchen eine abwechslungsreiche Nahrung: Auf ihrem Speiseplan stehen Ratten, Küken, Fische, Mehlwürmer, Mäuse und Bienendrohnen. Die Ratten dienten schon als Versuchstiere, die allerdings keine Medikamente bekamen. Doch um das restliche Futter und den Umbau der Vogelunterkünfte finanzieren zu können, ist das Vogelschutzzentrum auf Spenden angewiesen. Zusätzlich werden sie vom Land Baden-Württemberg, den Landkreisen Zollernalb, Tübingen und Reutlingen unterstützt. 5 000 Personen besuchen jährlich das Vogelschutzzentrum. Man sollte sich eine Woche vorher anmelden.

Wie sieht nun aber solch eine Notaufnahme aus? Wer einen verletzten Vogel findet, sollte ihn gleich einliefern. Der Vogel kommt für die erste Nacht in den Ruheraum. Wenn er diese Nacht überlebt, kommt der Vogel in einen größeren Käfig, um vollständig gesund zu werden. Natürlich besteht die Arbeit des Vogelschutzzentrums nicht nur darin, Vögel zu pflegen und zu füttern, sondern sie auch zu beschäftigen. Zum Beispiel benötigt der Eichelhäher besondere Aufmerksamkeit der Mitarbeiter. (ZmS)



Anja Dorn, Isabella Hirlinger, Katja Hirlinger, Gymnasium Gammertingen, Klasse 9 c