REUTLINGEN. Am 28. November 1912 ist es so weit: Ismail Qemali, ein Politiker und Kämpfer für die Unabhängigkeit Albaniens, erreicht endlich sein Ziel: Er hisst mit seinen Gefährten die rote Flagge mit dem berühmten Doppelkopfadler, mit der sich später jeder Albaner, egal ob aus Kosovo, Makedonien oder Montenegro identifiziert, auf einem Balkon in seiner Geburtsstadt Vlore: Albanien ist geboren.
Deshalb sind auch heute, 100 Jahre später, die Häuser geschmückt und alle Menschen freuen sich auf ein buntes Fest; nicht nur die Einwohner Albaniens, sondern alle Albaner - ob nun aus Kosovo, Montenegro oder Makedonien - fühlen sich verbunden, egal ob sie ganz in der Nähe sind oder am anderen Ende der Welt leben. Sie sind glücklich, dass ihre Heimat sich immer mehr zum Guten entwickelt.
Das war früher leider nicht so: Während des Ersten Weltkrieges 1914/15 mussten sie Besetzungen vieler Truppen hinnehmen, obwohl Albanien zu dieser Zeit neutrales Gebiet war. 1925 kommt dann Ahmed Zogu, ein Großgrundbesitzer, nach Kämpfen an die Macht, führt die Republik ein und erklärt sich 1928 zum ersten König: König Zogu I. Da jedoch strenge Abmachungen mit Italien geführt werden, stürzt das Land in den wirtschaftlichen Ruin: Der König flieht nach Besetzungen des ganzen Landes unter dem italienischen Führer Mussolini ins Ausland und Albanien wird Teil Italiens.
Im Laufe des Zweiten Weltkrieges bilden sich nationale Widerstandsbewegungen gegen die Besatzer, die durch den Kommmunisten Enver Hoxha geführt werden. 1944 bildet er seine Organisation zu einer Regierung um und lässt sie sich von der UdSSR, England und Amerika bestätigen. So entsteht eine diktaturähnliche Regierung, die den gesamten Staat in den Abgrund führt. Enver Hoxha bricht jegliche Kontakte zur Außenwelt ab, lässt Kirchen und Moscheen zerstören, verfolgt seine Landsleute und baut überall im ganzen Land Schutzbunker, die ihn vor angeblich feindlichen Angriffen schützen sollen.
Als er dann stirbt, atmet die gesamte Bevölkerung auf und die Tore zur Außenwelt werden vorsichtig durch Ramiz Alia, seinem Nachfolger, geöffnet. So kommt es zu ersten Ansätzen der Demokratie, doch durch die katastrophale wirtschaftliche Lage fliehen viele aus Albanien oder stürzen sich in schwere Straßenkämpfe, die über 1 600 Tote fordern. Durch Beitritt der NATO Anfang 2009 kommt der Staat dem Westen näher und kann so zeigen das die wirtschaftliche Lage zwar noch nicht perfekt, aber auf einem guten Weg ist. Das albanische Volk schreitet mit großen Schritten einer besseren Zukunft entgegen.
Hundert Jahre Unabhängigkeit werden in der Republik mit großer Freude gefeiert. Das Volk gedenkt der alten Helden, die ihr Leben für die Unabhängigkeit gaben, und feiern die Helden von heute, die dafür arbeiten, aus Albanien ein blühendes Land zu machen. (ZmS)
Agnesa Jakupaj, Bildungszentrum Nord Gymnasium, Klasse 9 e