Logo
Aktuell Medien

Um 1 Uhr geht’s los

REUTLINGEN. Mittlerweile haben wir viele Berichte geschrieben, die wir dann auch in der Zeitung lesen durften. Jetzt hat es uns natürlich auch interessiert, wie die Berichte in die Zeitung kommen. Der Reutlinger General-Anzeiger wird im Druckzentrum Neckar-Alb (DNA) in Betzingen gedruckt. Rolf Steinke führte uns durchs Haus.

Das passiert tagsüber in der GEA-Redaktion: Redakteure und freie Mitarbeiter verfassen ihre Berichte. Von 18 Uhr an werden alle fertigen Seiten über eine Standleitung ins DNA geschickt. Hier werden täglich zwölf verschiedene Zeitungen gedruckt.

Für vierfarbige Fotos werden vier verschiedene Aluminium-Druckplatten in den Farben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz angefertigt. Daraus werden die anderen Farben gemischt. Nach der Benutzung der Platten werden diese erst gesammelt und dann im Alu-Werk wieder eingeschmolzen und zu neuen Druckplatten gegossen. Das Druckprinzip heißt Flachdruck.

70 Prozent Altpapier

Zeitungspapier besteht zu 70 Prozent aus Recyclingpapier. Eine Rolle ist rund 20 000 Meter lang und wiegt bis zu 1,4 Tonnen. Täglich werden rund 35 Rollen bedruckt. In der Druckmaschine wird zuerst die Druckplatte mit einer Feuchtwalze mit Wasser bestrichen, das Wasser perlt an den glatten Stellen ab, an den gehärteten Stellen haftet es. In einem zweiten Schritt werden die feuchten Stellen mit Farbe bestrichen. Die Farbe haftet nur an den gehärteten Stellen.

In jedem automatischen Papierrollenwechsler sind zwei Papierrollen eingesetzt. Wenn eine Rolle bedruckt ist – dies merkt eine Lichtschranke – wird die neue Rolle innerhalb einer Hundertstelsekunde an den Rest der alten Rolle angeklebt.

11,5 Meter pro Sekunde

Aber auch beim Drucken muss einiges beachtet werden: Würde man das Papier direkt bedrucken, wäre die Schrift spiegelverkehrt. Deshalb wird erst auf ein Gummituch und dann auf das Papier gedruckt. Gedruckt wird mit einer speziellen Farbe, die schneller ins Papier einzieht. Täglich werden 150 Kilo bunte Farbe und 200 Kilo schwarze Farbe verbraucht. Pro Sekunde werden 11,5 Meter Papier bedruckt. Oben und unten sind an der Druckplatte Passkreuze angebracht, so weiß die Maschine immer die richtige Position der Zeitung. Als Nächstes wird die gedruckte Zeitung zur »Einsteckmaschine« gefahren, in der die Beilagen eingefügt werden. Ein Teil wird im DNA gedruckt, ein Teil wird schon fertig angeliefert.

Fertig um halb vier

Zwischendurch nehmen die Drucker an ihrem Leitstand laufend Stichproben, um zu überprüfen, ob die Qualität der Zeitung stimmt. In einem nächsten Schritt wird die Zeitung gebündelt und eingeschweißt. Auf jedes Paket wird automatisch ein Zettel mit der Anschrift des Zustellers gelegt, damit die Lieferanten wissen, wo sie die Zeitungen in der Nacht abladen. Pünktlich um 3.30 Uhr wird der GEA dann abgeholt und geht auf die Reise zum Leser. (ZmS)

Paula Knisel, Johannes-Kepler-Gymnasium Reutlingen, Klasse 7e